Mit einem Plus von 12,5 Prozent auf 52,74 Milliarden Euro ist der Brutto-Umsatz im E-Commerce im Jahr 2016 deutlich zweistellig gewachsen. Der gesamte Online- und Versandhandel übersprang erstmals die Grenze von 70 Milliarden Euro Brutto-Umsatz und steht inzwischen für fast 13 Prozent des gesamten Einzelhandelsvolumens. Das geht aus der jährlichen Studie "Interaktiver Handel in Deutschland" hervor, die der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) bereits seit 2006 erstellt.
Die vom bevh insgesamt vertretenen Unternehmen der Branche des interaktiven Handels können auf ein gesundes Wachstum von 10,8 Prozent und ein gestiegenes Brutto-Umsatzvolumen von 72,4 Milliarden Euro zurückblicken. Dabei zeigt sich der E-Commerce als der herausragende Wachstumstreiber gegenüber dem klassischen Versandhandel. Stabile Online-Umsätze gab es in traditionell starken Warengruppen wie Bekleidung (11,16 Milliarden), Elektronikartikel und Telekommunikation (8,74 Milliarden), Computer, Zubehör, Spiele und Software (ca. 3,68 Milliarden), Schuhe (3,58 Milliarden) oder auch im Gesamtbereich Möbel, Lampen und Dekoration (3,19 Milliarden) beschert. Bei der Versenderstruktur haben Multichannelversender (plus 19 Prozent) und Internet Pure Player (plus 20,6 Prozent) gegenüber den starken Onlinemarktplätzen aufgeholt.
Prognose: 11 Prozent Online-Wachstum in 2017
"Mehr als jeder achte Euro im deutschen Einzelhandel geht nicht mehr in die Ladenkasse sondern in die E-Commerce- und Versandhandelsbranche", erklärt Gero Furchheim, Präsident des bevh. "Der E-Commerce wird damit immer mehr zum besseren Nahversorger, weil Beratung, Auswahl und Service flächendeckend angeboten werden. Der Online- und Versandhandel ist unverzichtbarer und prägender Teil des Einzelhandels. Die erfolgreichen E-Commerce-Unternehmen sind in allen Regionen Deutschlands ansässig und deshalb guter Arbeitgeber in der Nachbarschaft."
"Für wachsende Umsätze sorgen vor allem Männer. Sie haben deutlich aufgeholt. Selbst in Warengruppen, bei denen man das nicht auf Anhieb erwartet wie beispielsweise Möbel, Lampen und Dekoration. Hier haben Männer ein Plus von 40,5 Prozent generiert", so Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer bevh. "Auch die Zudem wird die Online-Kundschaft treuer - rund 40 Prozent der Befragten haben ihren festen Online-Einkaufsplatz - und sie kommt häufiger - mehr als 80 Prozent der Befragten bestellen heute mindestens einmal im Monat online, die meisten davon sogar deutlich häufiger."
Mit den guten Geschäftsergebnissen des Jahres 2016 im Rücken, erwartet der bevh in diesem Jahr für den interaktiven Handel insgesamt ein Wachstum von 8 Prozent auf ca. 61,7 Milliarden Euro. Für den E-Commerce-Bereich rechnet der Verband erneut mit einem klar zweistelligen Zuwachs um 11 Prozent auf rund 58,5 Milliarden Euro. (mh)