Omnichannel-Schwerpunkt beim Branchentreff

Neuausrichtung von EP macht Fortschritte



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
EP-Chef Sobol treibt den Umbau der Verbundgruppe voran: Beim EP Branchentreff 2016 standen kanalübergreifende Angebote im Mittelpunkt. Die Qualitätsoffensive des Verbunds wird mittlerweile von der Hälfte der angeschlossenen Händler unterstützt.

Die Neuausrichtung von Electronic Partner (EP) durch kanalübergreifende Angebote wie den im Frühjahr gestarteten EP-Onlineshop, aber auch die weitere Qualifizierung der Händler und neue interne Strukturen standen im Mittelpunkt des traditionellen Branchentreffs der Verbundgruppe. "Handel und Industrie haben die Chance, auch in herausfordernden Zeiten Kunden zu begeistern und zu binden - aber daran müssen sie gemeinsam hart arbeiten", so das Fazit von EP-Vorstand Karl Trautmann.

Rund 100 Gäste aus der Industrie verfolgten beim Branchentreff Verbundgruppe Ende Juni in Düsseldorf zunächst die Impulsvorträge von EP-Chef Friedrich Sobol und Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Während Sobol über die erreichten Ziele und weiteren Planungen für die Marke EP: sprach, stellte Heinemann anhand detaillierter Zahlen Veränderungen im Kaufverhalten vor. Er mahnte dabei Nachholbedarf im deutschen Handel an, damit internationale (Online-)Giganten dem tradierten Fachhandel nicht die Kunden abwerben. Eine enge Verzahnung von interaktivem Webangebot mit Services wie Verfügbarkeitsabfrage, Artikelreservierung, Click & Collect und einem qualitativ hochwertigen PoS-Auftritt könnten dem in einem ersten Schritt entgegenwirken, so Heinemann - eine Einsicht, die sich derzeit bei allen CE-Verbünden durchsetzt.

Beim Branchentreff in Düsseldorf diskutierten Hans Wienands, Friedrich Sobol, Fred Pahl und Prof. Dr. Gerrit Heinemann mit Moderator Frank Sitter (v.l.n.r.) über den digitalen Kunden und seine Ansprüche an Handel und Industrie
Beim Branchentreff in Düsseldorf diskutierten Hans Wienands, Friedrich Sobol, Fred Pahl und Prof. Dr. Gerrit Heinemann mit Moderator Frank Sitter (v.l.n.r.) über den digitalen Kunden und seine Ansprüche an Handel und Industrie
Foto: ElectronicPartner

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Sobol, Heinemann, dem Vorsitzenden des Mitgliedergremiums EP:Aufsichtsrat Fred Pahl sowie Hans Wienands vom Fachverband Consumer Electronics im ZVEI zeigte sich, dass die Teilnehmer der Gesprächsrunde vor allem im Omnichannel viel Potential sehen. Wer Online präsent ist und Kunden neugierig macht, hat gute Chancen, diese letztlich auch am PoS zu überzeugen, so der Tenor der Diskussion.

Qualitätsoffensive kommt voran

Zeitgleich zum Branchentreffe gab EP bekannt, dass die vor zwei Jahren gestartete Qualitätsoffensive für den EP-Fachhandel in eine entscheidende Phase getreten sei. So hätten sich bereits mehr als 350 Händler - von rund 539 angeschlossenen Fachgeschäften - dazu verpflichtet, einheitliche Kriterien wie Ladenbau, Warenwirtschaft, Marketingkonzept und Sortimentsgestaltung umzusetzen. "Die Marke EP ist national so stark und attraktiv wie jeder einzelne Standort. Darum haben wir in einem gemeinsamen und ausführlichen Abstimmungsprozess mit den Händlern einen Weg festgelegt, der Qualität über Quantität stellt. Es ist ein wichtiges Signal, dass schon jetzt die überwiegende Mehrheit der bestehenden Händler diese Richtung mit uns einschlägt", so EP-Vorstandschef Friedrich Sobol. Die vielen positiven Beispiele teilnehmender Händler zeigten, wie erfolgreich ein attraktiver und professioneller Auftritt über alle Kanäle hinweg sei.

Die Qualitätsoffensive von Electronic Partner zielt nicht nur auf den Auftritt der Fachhändler, sondern auch auf die Prozesse innerhalb der Verbundgruppe. So hat sich EP kürzlich entschlossen, ein neues Betreuungskonzept für die Mitgliedsunternehmen umzusetzen. In Abstimmung mit den Fachleuten aus der Zentrale unterstützen die Mitarbeiter im Vertrieb die Mitglieder künftig noch stärker bei Themen wie Marketing, Sortimentsberatung und Betriebswirtschaft. Zusätzlich zur persönlichen Betreuung sollen Regionaltagungen als Plattformen für einen Austausch zur Verfügung stehen, der allen Fachhändlern regelmäßig Informationen aus erster Hand liefert.

EP:Brettschneider zählt zu den Händlern, die im Rahmen der Qualitätsoffensive bereits umgebaut haben
EP:Brettschneider zählt zu den Händlern, die im Rahmen der Qualitätsoffensive bereits umgebaut haben
Foto: ElectronicPartner

EP-Logistik wird neu geordnet

Auch in der Logistik stehen Veränderungen an. So wird bei EP in Zukunft paketfähige Ware am Lagerstandort Augsburg konzentriert und von dort bundesweit an die Mitglieder versenden. Der Logistikdienstleister Hellmann liefert ergänzend dazu vom Standort Halle Sperr- und Stückgut aus und ersetzt den bisherigen eigenen Standort Genshagen. Auf diese Weise verbessern sich die Liefergeschwindigkeit und Warenverfügbarkeit für die Mitglieder in der Verbundgruppe.

"Für die Marke EP haben wir intern viele Neuerungen angestoßen, um die Qualitätsoffensive auch innerhalb der Zentrale voranzutreiben. Die umgesetzten Maßnahmen tragen dazu bei, unsere Leistungen für die Mitglieder genau auf ihre Bedürfnisse und die Herausforderungen im sich permanent wandelnden Markt zuzuschneiden", erklärt dazu Friedrich Sobol. "Jetzt schauen wir gespannt auf die IFA und einen erfolgreichen Jahresendspurt unter optimalen Voraussetzungen." (mh)

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