Boom bei Consumer-NAS

Netzwerkspeicher erobern das Wohnzimmer

08.11.2010

Das Consumer-NAS der Zukunft

"Wir investieren viel Zeit in die Entwicklung gemeinsamer Projekte mit unseren Partnern." Andy Yu, Synology
"Wir investieren viel Zeit in die Entwicklung gemeinsamer Projekte mit unseren Partnern." Andy Yu, Synology
Foto: Thomas Hafen

Während sich der Funktionsumfang der Netzwerkspeicher weiter vergrößert, dürfte sich am Formfaktor in absehbarer Zeit nichts ändern, glauben die meisten Hersteller. "Die Hauptrolle werden weiterhin NAS für 3,5-Zoll-Festplatten spielen. Es geht ja hauptsächlich um großen Speicherplatz", sagt Tekniepe. "Aufgrund des höheren Preisniveaus sind 2,5-Zoll-Festplatten- oder SDD-NAS noch nicht massenmarkttauglich", pflichtet ihm Tomas Oubailis von LG bei. Allerdings gibt es Hersteller wie Buffalo Technology oder Synology, die bereits spezielle 2,5-Zoll-HDD-NAS-Geräte auf dem Markt haben - mit gutem Erfolg: "Das ist zurzeit unser Produkt mit dem größten Sexappeal", sagt Andreas Arndt, Sales Director Central Europe bei Buffalo Technology (siehe Interview). Auch Synology hat im vergangenen Jahr ein 2,5-Zoll-Modell herausgebracht. "Wir haben beschlossen, einen Nachfolger für dieses Modell auf den Markt zu bringen", sagt Yu.

Während sich die Hersteller über die Marktchancen von 2,5-Zoll-NAS-Modellen uneins sind, herrscht beim Thema Online-Backup weitgehend Einigkeit: Ergänzung zum NAS - ja, Verdrängung, nein: "Online-Backup-Dienste werden NAS-Systeme nicht verdrängen, sondern ergänzen", fasst Ullrich zusammen. Das liegt nach Ansicht von Björn Kaun an der Skepsis gegenüber den Anbietern, die hierzulande besonders groß sei "Nicht zuletzt durch die Diskussion um Datenschutzgesetzgebung und Datensicherheit ist dieses Thema in Deutschland nach wie vor ein schwieriges." Das habe aber auch Vorteile, so Kaun weiter: "Hier sehen wir vor allem für Reseller beste Möglichkeiten zur Generierung von Umsatz durch Empfehlungspräferenzen im NAS-Bereich."

Trotz dieser Vorbehalte ergänzen viele Hersteller ihre NAS-Produkte um meist kostenlose Online-Speicherservices von wenigen Gigabyte. Iomega will sogar einen persönliche Cloud für private Endkunden entwickeln: "Der Kunde kann künftig eine eigene "Personal Cloud" einrichten, mit deren Hilfe er das Backup nicht online, sondern auf anderen NAS-Geräten seiner Wahl (zum Beispiel Verwandtschaft oder Freundeskreis) automatisiert ablegen kann", sagt Kaun.

Tekniepe von Raidsonic denkt in eine ähnliche Richtung: "Unser NAS6210 und demnächst das NAS6220 bieten eine persönliche Cloud. Die hat für viele den Vorteil, dass die Daten sicher zu Hause gespeichert sind und nicht irgendwo in der Welt." Die Verlagerung der Daten in die "Public Cloud" sieht Tekniepe skeptisch - wie auch D-Link-Manager Akar: "Online-Backup-Dienste sind vor allem für Unternehmen interessant, die einen sehr hohen Speicherbedarf haben. Im Consumer-Umfeld dagegen wird aus heutiger Sicht keine Verlagerung in die Cloud stattfinden." (haf)

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