Warum der Consumer-NAS-Markt boomt
Drei wesentliche Gründe fördern diese Entwicklung. Erstens steigt die Datenmenge nach wie vor exponentiell, gerade auch im privaten Umfeld. Digitale Spiegelreflexkameras mit 20 Megapixeln Auflösung und mehr sind keine Seltenheit, erschwingliche Videokameras wie Flip, aber auch jede bessere Digitalkamera drehen Videos in HD-Qualität, dazu kommen Trends wie 3D-Fernsehen und Social Media, die den Speicherbedarf weiter anwachsen lassen.
Der zweite Grund ist die zunehmende Vernetzung auch im privaten Umfeld. "In den vergangenen Jahren haben wir einen Trend zu mehreren PCs pro Haushalt und steigenden Mengen digitaler Multimedia-Inhalte auf diesen Rechnern gesehen", sagt Paul Thackeray, Vice President EMEA bei Data Robotics. "Die Nutzer wollen diese Inhalte teilen und von jedem PC im Haushalt aus darauf zugreifen können."
Doch nicht nur PCs lassen sich mittlerweile vernetzen. "Nicht zuletzt führen netzwerkfähige Endgeräte wie Fernseher und Blu-ray-Player zu einer höheren Nachfrage und einem umfangreicheren Einsatzgebiet für Netzwerkspeicher", ergänzt D-Link-Manager Aker.
- Falls das private Netzwerk von mehreren Anwendern genutzt wird, sollte klar sein, wer auf welche Daten zugreifen kann. Immer wieder kommt es vor, dass Daten schnell gelöscht werden, weil der eine Anwender nicht weiß, warum der andere Nutzer sie braucht.
- NAS-Systeme bieten viele Vorteile, doch absolute Datensicherheit gibt es auch hier nicht. Deswegen empfiehlt es sich, regelmäßig einen zusätzlichen Backup aller wichtigen Daten auf anderen Speichermedien, etwa USB-Festplatten, anzulegen.
- Noch mehr Sicherheit lässt sich erzielen, wenn das Backup räumlich getrennt gelagert wird. Bei der Auslagerung der Daten sollten unbedingt verschlüsselte Container verwendet werden.
- Backups sollten immer auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Ein unvollständiger oder nicht abrufbarer Backup ist im Zweifelsfall nichts wert.
- Viele private Anwender spielen mit dem Gedanken an RAID. Diese zusätzliche Sicherheit, die für Unternehmen unerlässlich ist, muss aber im privaten Umfeld nicht unbedingt sein. Besser und einfacher ist es, in zusätzliche Festplatten für einen zweiten Backup zu investieren. Das gesparte Geld sollte man lieber für qualitativ hochwertige Platten verwenden. Für den Privatanwender ist das ein absolut hinreichender und einfach zu bedienender Schutz.
- RAID 0 bietet keine Datensicherheit: Wer dennoch zum Beispiel ein RAID 0 hat oder eine solche Lösung erwirbt, sollte sich dieser Tatsache bewusst sein. RAID 0 ermöglicht nur einen schnelleren Datenzugriff, bietet aber keinerlei Redundanzen oder Spiegelungen und erhöht damit keineswegs die Datensicherheit. RAID 0 empfiehlt sich nur bei Anwendungen, wo Datensicherheit keine Rolle spielt.
- Im Zweifelsfall Ruhe bewahren: Bei vermeintlichem Datenverlust ist Panik ein schlechter Ratgeber. Unbedingt sollte man von eigenhändigen Rettungsversuchen absehen. In den meisten Fällen ist eine Datenrettung noch ohne weiteres möglich. Daher ist der beste Weg, sich an einen professionellen Anbieter zu wenden.
Die höhere Nachfrage - und das ist der dritte Hauptgrund - führt zu höheren Stückzahlen, was wiederum niedrigere Preise bewirkt. "Über Losgrößenvorteile werden mittelfristig auch die NAS-Geräte tendenziell noch preisgünstiger, was wiederum die Nachfrage ankurbeln dürfte", sagt Björn Kaun, Senior Key Account Manager bei Iomega.