Die Zahlen klingen gut. Nur wer nutzt die schöne neue Technikwelt wirklich? "Unsere Einnahmen im Datenbereich werden immer noch zum größten Teil mit SMS erzielt", sagt Helene Vigue, Business Devices Manager des Mobilfunkbetreibers Orange, der in über 20 Ländern aktiv ist. "Das ändert sich nur langsam, obwohl die Übertragungsraten in den vergangenen zehn Jahren 500 Mal schneller geworden sind."
Chaos auf Netzbetreiberseite
Schuld an der Zurückhaltung der Kunden könnte auch das Chaos auf Netzbetreiberseite sein. "Der Zugang zum mobilen Breitband ist zu fragmentiert", ärgert sich Malik Kamal-Saadi. Zwar gebe es schon mehr als 200 3G-Mobilfunknetze und über 300 verschiedene Endgeräte, aber sie funken in elf verschiedenen Frequenzbereichen und setzen auf konkurrierende Standards. UMTS ist nicht das universelle mobile Telekommunikationssystem geworden, als das es einst geplant wurde. Wenn jedes Land mit einer anderen Übertragungstechnik arbeitet, lassen sich nur schwer Skaleneffekte erzielen, die den Aufbau der Netze und die Entwicklung der Endgeräte verbilligen.