Cloud-PS auf die Straße bringen - Neue Partner-Offensive
Nachdem Microsoft den Partnern in den ersten Jahren des Cloud-Hypes nicht die Aufmerksamkeit geschenkt hat, die notwendig gewesen wäre, so hat sich dies nun ins Gegenteil verkehrt. Microsoft wird im kommenden Geschäftsjahr einen Großteil seiner Mittel in die Unterstützung der über 20.000 Partner investieren. Dies ist auch dringend geboten.
Denn anders lässt sich die umfängliche Microsoft Cloud-Story nicht bis zum Anwender tragen. Die Partneroffensive wird auch anhand organisatorischer Veränderungen deutlich. Mit der Ernennung von Kai Göttmann zum Senior Director Partner Sales (ehemals Leiter Server & Platforms) sowie Carsten Heimrich (Marketing) und Bernd Stopper (Leiter CSP) steht ein sehr "cloud-erfahrenes" Management-Team den Partneraktivitäten vor. Da der Anteil an direkt bei den Cloud-Providern bezogenen Services in Deutschland derzeit noch bei unter 20 Prozent liegt, spielen die Partner die entscheidende Rolle beim Kampf der Budgets in den kommenden Jahren.
Bing - Geheimwaffe im Kampf gegen den Information Overload
Neben dem breiten Portfolio und seiner großen Partner-Basis verfügt Microsoft zudem über Technologien, die sich im Laufe der kommenden Jahre als Differenzierungsmerkmal herauskristallisieren könnten. Zu diesen zählt die hausinterne Suchtechnologie Bing, die in der Cloud-Diskussion meist unter den Tisch fällt.
Nach Einschätzung von Crisp Research wird Bing in den kommenden zwei bis fünf Jahren zu einem der zentralen USPs von Microsoft gegenüber anderen Cloud-Providern. Denn nach der Phase der Cloud-Integration und Implementierung von Social Collaboration und Enterprise Mobility-Konzepten wird die Steuerung der Informationsflut im Unternehmen zur absoluten "Key Challenge" für CIOs und Top Executives.
Derzeit steigt die Anzahl der Applikationen, Geräte und Kommunikationskanäle pro Anwender noch dramatisch an. Durch Verzahnung der Apps und Kommunikationskanäle (Stichwort Unified Communications) steigt die Informationsdichte und Kommunikationsfrequenz weiter an. Ohne leistungsstarke Suchtechnologien und intelligentes Kontext-Management werden die Wissensarbeiter in den Organisatoren in der Vielzahl an Informationen und Reizüberflutung ersticken. Schon heute liegt die Aufmerksamkeitsspanne ("Arbeiten ohne Störung") bei unter zehn Minuten.
Microsoft verfügt mit Bing über eine Such- und Recommendation-Engine, die in der Lage ist, die Produktivität der Anwender in der neuen Wissenswelt auf einem gesunden Niveau zu halten oder gegebenenfalls noch zu steigern. Falls es Microsoft gelingt, Bing entsprechend weiterzuentwickeln und in sein komplettes Lösungsportfolio zu integrieren, dann gibt es in dieser Liga mit IBM ("Watson") und Google nur noch zwei ernsthafte Konkurrenten.
Die Suchtechnologien spielen aber nicht nur beim Produktdesign der neuen Collaboration-Services eine wichtige Rolle. Auch Webapplikationen und Analytics-Dienste werden ohne leistungsstarke Such- und Recommendation-Funktionen nur noch schwer auskommen.
Re-Frame Microsoft - vom Prügelknaben zum Wunderkind?
Die hier angestellte Betrachtung fokussiert einseitig auf die Stärken und Chancen von Microsoft im Zeitalter des Enterprise-Cloud Computing. Immer unter der Voraussetzung, dass Microsoft keine strategischen Fehler begeht. Aber rund fünf Monate nach Antritt von Satya Nadella als neuem CEO sieht alles danach aus, als ob Microsoft verlorenes Terrain zurückerobern und in den neuen Marktsegmenten dynamisch wachsen kann. Selbst wenn das Cloud-Business die üppigen Erträge aus dem klassischen Lizenzgeschäft vergangener Tage mittelfristig nicht komplett kompensieren, so liegt im Cloud-Business dennoch die Zukunft für Microsoft. Und für diese scheint Microsoft mittlerweile gut gerüstet. (rb)
- Automatisierte Datensicherung in der Cloud
Mithilfe moderner Online-Backup-Dienste können Firmen Datensicherungsprozesse auf einfache Weise automatisieren. - iDrive
Bei iDrive handelt es sich um eine weitverbreitete US-Lösung, mit der kleine und mittelständische Firmen PC-Arbeitsplätze, Server, sowie NAS-Geräte in der Cloud sichern können. Ein Vorteil für sicherheitsbewusste Anwender: Die Daten werden vor dem Hochladen auf dem eigenen Rechner verschlüsselt. - Mozy Pro
Mozy Pro verspricht Sicherheit der Enterprise-Klasse in europäischen Rechenzentren mit “militärtauglicher Verschlüsselung”. Wie der Anbieter erklärt, werden die Daten, ähnlich wie bei iDrive, lokal verschlüsselt, bevor sie über eine sichere SSL-Verbindung übertragen werden. - Cloudly
Bei Cloudly handelt es sich ebenfalls um eine moderne Backup-Lösung für Privatanwender und kleine Unternehmen, die aus Österreich stammt und Online-Backups in Echtzeit erstellt. Nachdem der Backup-Client auf dem Rechner installiert wurde, müssen Anwender die Ordner auswählen, die sie automatisch sichern möchten. - Carbonite Business
Eine weitere, in der Praxis bewährte Datensicherungslösung ist Carbonite Business. Der aus Boston stammende Cloud-Dienst wartet mit einem modernen Web-Dashboard auf, wo Administratoren individuelle Backup-Strategien festlegen und sämtliche Backups zentral verwalten können. - Dropbox for Business
Neben diesen speziellen Backup-Diensten, die sich gezielt auf die professionelle Datensicherung fokussieren, gibt es moderne Cloud-Storage-Dienste wie Dropbox, die im Bereich Online-Backups eine immer wichtigere Rolle spielen. - Mover
Mover ist im Prinzip keine reine Backup-Lösung wie die anderen Services, die in diesem Beitrag aufgeführt wurden. Die 2012 in Kanada gestartete Lösung kann aber in Sachen automatische Cloud-Backups wertvolle Dienste leisten. Damit lassen sich nämlich beliebige Dateien von einem Cloud-Service zu einem anderen auf einfache Weise migrieren.