TecChannel-Studie

Microsoft-Kunden hadern mit neuer Strategie

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Microsoft-Lizenzen: Kunden fehlt der Durchblick

Großen Informationsbedarf gibt es unter Microsofts Kunden offenbar auch beim Thema Lizenzen und Software-Nutzungsverträge. Neben dem Einzelhandelspaket (Full Packaged Product) kennen etwa nur 60 Prozent die Angebote Open-Value, Open-Value-Subscription und Open-License. Das "Enterprise-Subscription-Agreement (EAS)" ist lediglich 42 Prozent bekannt; von der relativ jungen Option "Server & Cloud Enrollment (SCE)" hat bis dato nicht einmal ein Viertel der Befragten gehört.

42 Prozent der Umfrageteilnehmer rechnen damit, dass der Zeitaufwand für die Beschaffung und Lizenzierung von Microsoft-Produkten künftig steigen wird. Für Oppermann hängt dies auch "mit einer wahrgenommenen Steigerung der Komplexität der Service- und Lizenzbestimmungen sowie fehlender strategischer Herangehensweise" zusammen. Gleichwohl kann derzeit weniger als die Hälfte (48 Prozent) der Befragten für Beschaffung und Lizenzierung auf spezialisierte Mitarbeiter zurückgreifen.

Eine Mehrheit von 58 Prozent der Microsoft-Kunden unterhält einen Volumenlizenzvertrag, 8 Prozent verzichten darauf und haben nur einzelne Produkte unter Wartung ("Software Assurance"). Auffällig hoch ist mit 28 Prozent die Zahl derer, die zwar Microsoft-Produkte nutzen, aber keinerlei Systeme unter Wartung haben. 18 Prozent kaufen ohnehin nur vereinzelt Microsoft-Produkte (siehe Grafik).

Mehr als die Hälfte der Microsoft-Kunden hat einen Volumenlizenzvertrag abgeschlossen.
Mehr als die Hälfte der Microsoft-Kunden hat einen Volumenlizenzvertrag abgeschlossen.

Den sogenannten Premier Support, mit dem Microsoft ein eigenes Support-Angebot bewirbt, nutzen lediglich 12 Prozent, 44 Prozent kennen ihn gar nicht. Immerhin halten diejenigen, die den Dienst nutzen, ihn auch für leistungsfähig. Knapp die Hälfte dieser Nutzer bezieht deshalb weniger Support-Dienste von Microsoft-Partnern.

Beschaffung von Microsoft-Produkten ist Chefsache

Die Beschaffung von Microsoft-Produkten ist in den meisten Unternehmen Chefsache. In die finale Kaufentscheidung sind die IT-Abteilung mit 87 Prozent und die Geschäftsführung mit 81 Prozent am stärksten eingebunden. Fachabteilungen spielen dabei in 36 Prozent eine wichtige Rolle.

Trotz oder gerade wegen der häufig unzureichenden Kenntnisse in Sachen Softwareprodukte und -lizenzen nehmen die Umfrageteilnehmer das Thema Software-Inventarisierung (Software Asset Management) offenbar ernst. 63 Prozent geben an, die in ihrem Unternehmen eingesetzte Software und vorhandene Lizenzen systematisch zu erfassen und zu inventarisieren. Mehr als 60 Prozent setzen dazu ein Tool für das Software Asset Management ein. (wh)

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