Für 5,44 Milliarden Euro

Microsoft kauft Handy-Sparte von Nokia - Update

03.09.2013

Microsoft darf seine Partner nicht verlieren

Adrian Drozd, ICT Research Director, bei Frost & Sullivan, kommentiert den Microsoft-Nokia-Deal folgendere Maßen: "Mitten in einem Ökosystem-Krieg kauft Microsoft letztendlich die Smartphone-Sparte von Nokia. Bei diesem Geschäft geht es nicht um die Geräte bzw. Produkte als solche, vielmehr um die Windows Phone-Plattform. Um überhaupt eine Rolle in dieser Branche zu spielen, muss Microsoft ein starkes Ökosystem entwickeln – und bei einem Marktanteil von vier Prozent ist der Weg also noch weit.

Die Aneignung von Nokia ermöglicht Microsoft seine Anstrengungen beim Windows Phone zu verdoppeln und die Lumia-Marke zu nutzen, um wirklich innovativ mit der Plattform zu sein. Microsoft kann nunmehr die volle user experience kontrollieren, was zur Vermeidung einer OS-Fragmentierung beitragen wird (wie es mit Android der Fall war), und macht es sich damit leichter, Entwickler für die Plattform zu interessieren. Zudem ist Microsoft nun viel besser positioniert, einige seiner Geschäftskunden wiederzugewinnen, welche das Unternehmen aufgrund von BYOD und Konsumerisierung verloren hat. Der Gigant kann dem Kunden nun ein komplettes Portfolio an Hardware, Software und Dienstleistungen anbieten.

Die Frage, die sich durch diese Akquisition stellt ist, was Microsoft mit seiner Windows Phone-Plattform vorhat, nun da es einen Ersthersteller aus der Branche erwirbt. Seine lange Geschichte mit Partnerunternehmen lässt darauf schliessen, dass es nicht der Strategie von Apple folgen, seine Plattform nur von Nokia-Geräten nutzen lassen wird. Um Marktanteile zu gewinnen, müssen Samsung und HTC an Bord bleiben, und eventuelle Bedenken aufgrund der Akquisition müssen aus dem Weg geräumt werden. Microsoft kann Nokia dafür einsetzen, eine echte Innovation auf der Plattform voranzutreiben, so wie es Google mit Motorola macht. Um jedoch erfolgreich zu sein, muss es seine guten Beziehungen mit seinen Partner weiterhin aufrecht erhalten.“ (rw)

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