Für 5,44 Milliarden Euro

Microsoft kauft Handy-Sparte von Nokia - Update

03.09.2013
Software-Riese Microsoft kauft die Handy-Sparte des angeschlagenen finnischen Telekommunikationskonzerns Nokia. Der Preis liegt bei insgesamt 5,44 Milliarden Euro, wie die Unternehmen mitteilten.

Damit könnte auch ein Ersatz für den scheidenden Microsoft-Chef Steve Ballmer gefunden sein. Der bisherige Nokia-Lenker Stephen Elop wird von Experten bereits als Nachfolger Ballmers gehandelt, der nach über 13 Jahren seinen Rückzug angekündigt hatte.

Der frühere Microsoft-Manager Elop räumt zwar im Zuge der Übernahme den Chefsessel bei Nokia. Er leitet aber weiter die Handysparte und wird wahrscheinlich mit zu Microsoft wechseln. Mit ihm gehen wahrscheinlich rund 32.000 Mitarbeiter bei Microsoft an Bord.

Nokia konzentriert sich aufs Netzwerk-Geschäft

Microsoft zahle 3,79 Milliarden Euro für das Geschäft mit Geräten und Diensten und gebe weitere 1,65 Milliarden Euro für Patentlizenzen aus, hieß es. Außerdem werde Microsoft auf Nokias Kartendienste zurückgreifen. Die Transaktion soll nach Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden spätestens bis Ende März 2014 abgeschlossen sein. Die Nokia-Aktionäre sollen den Verkauf bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. November absegnen.

Kommentar

Microsoft gegen Apple und Google

Mit dem Kauf der Handy-Sparte von Nokia positioniert sich Microsoft ganz klar gegen Google und Apple. Selbstredend werden ab sofort alle neue Nokia-Smartphones mit Windows 8 bespielt, aber ob das reicht, dem Betriebssystem zu mehr Marktanteil im Mobile-Sektor zu verhalfen, darf bezweifelt werden.

Problematisch bleibt damit aber Microsofts Verhältnis zu seinen Smartphone-OEMs (HTC, Samsung & Co.). Diese dürften sich nun vollständig dem Google-Betriebssyteme Android verschreiben. (rw)

Mit dem Deal wird sich der Nokia-Umsatz in etwa halbieren. Der finnische Konzern will sich künftig vor allem auf das Netzwerk-Geschäft und die Entwicklung seiner Kartendienste unter der Marke "Here" fokussieren. Nokia hatte jüngst den ursprünglich gemeinsam mit Siemens betriebenen Netzausrüster NSN komplett übernommen. Größte Konkurrenten in dem Bereich sind der schwedische Ausrüster Ericsson, der französische Konzern Alcatel-Lucent sowie einige asiatische Unternehmen.

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