TP-Link, Asus und Netgear: Tempotricks für beliebte WLAN-Router
Welche QoS-Funktionen Sie tatsächlich einstellen können, wenn sie keine Fritzbox haben, hängt vom Menü Ihres Routers und dessen Firmwareversion ab.
Bei aktuellen Routern von TP-Linkfinden Sie den Menüpunkt „QoS“, indem Sie in der obersten Zeile auf „Erweitert“ klicken. Zunächst müssen Sie nun QoS aktivieren, indem Sie das entsprechende Kästchen anklicken. Datenpakete für VoIP-Telefonie bevorzugt der TP-Link-Router, wenn Sie in der Zeile „VoIP-QoS“ auf „Aktivieren“ klicken. Andere Geräte oder Anwendungen können Sie in eine der drei Priorisierungsstufen Hoch, Mittel und Niedrig einsortieren: Der Router reserviert für jede Stufe einen festen Anteil der Onlinebandbreite: Dazu müssen Sie zunächst das Down- und Uploadtempo Ihres Internetanschlusses eintragen. Mit einem Klick auf „Erweitert“ öffnen Sie ein Menü, in dem Sie per Schiebeschalter den prozentualen Anteil der Bandbreite für jede Stufe festlegen. Über „Hinzufügen“ können Sie nun bestimmte Heimnetzgeräte oder Anwendungen einer Prioritätsstufe hinzufügen, indem Sie nach einem Klick auf „Hinzufügen“ entweder „Gerätebezogen“ oder „Applikationsbezogen“ auswählen. Der Router bietet Voreinstellungen für bestimmte Programme, etwa Facebook, Skype oder Whatsapp. Ist ein gewünschtes Programm nicht in der Liste enthalten, können Sie die QoS-Datenbank des Routers aktualisieren. Laden Sie dazu eine neue Datenbankversion von der Hersteller-Webseite herunter, und führen Sie das Update über „QoS –> Datenbank“ durch.
Bei Routern von Asus können Sie entscheiden, ob der Router sich automatisch um QoS kümmern soll oder ob Sie selbst Regeln dafür definieren. Zunächst müssen Sie aber QoS einschalten: Das erledigen Sie im Router-Menü unter „Datenvolumen-Manager, Smart QoS aktivieren“. Anschließend tragen Sie die Down- und Upload-Bandbreite Ihres Internetzugangs ein. Beim adaptiven QoS können Sie nur die Priorität von Programmkategorien verändern – zum Beispiel: Spielen, Videostreaming und VoIP. Sie haben aber keinen Einfluss darauf, welche Anwendungen der Asus-Router einer Kategorie zuordnet. Beim traditionellen QoS setzen Sie eigene Regeln: Wählen Sie rechts oben aus dem Drop-down-Menü „Benutzerspezifische QoS-Regeln“, und geben Sie den Namen des Programms, die IP-Adresse des Heimnetzgerätes, auf dem es läuft, sowie Zielport und Protokoll an. Anschließend ordnen Sie die Anwendung einer von fünf Prioritätsstufen zu. Speichern Sie die Regel mit „Anwenden“. Im Menü „Benutzerspezifische Prioritäten“ legen Sie fest, wie viel Download- und Upload-Bandbreite einer bestimmten Prioritätsstufe maximal zusteht.
Auch bei Netgear können Sie QoS dem Router überlassen: Im Router-Menü heißt diese Funktion „Dynamic QoS“. Wählen Sie „Advance QoS“, dann dürfen Sie selbst Regeln erstellen. Das QoS-Menü finden Sie zum Beispiel beim Nighthawk R7000 unter „Erweitert –> Konfigurieren –> QoS-Einrichtung“. Hier müssen Sie zunächst einen Haken bei „QoS aktivieren“ setzen, und danach klicken Sie auf „Übernehmen“. Der Router benötigt anschließend Infos zu Ihrer Down- und Upload-Bandbreite: Die können Sie bei Dynamic QoS entweder über den integrierten Geschwindigkeitstest ermitteln lassen oder selbst eintragen. Anschließend sollten Sie die QoS-Datenbank des Routers aktualisieren. Damit erhält der Router Vorgaben, welche Anwendungen er priorisieren soll. Beim R7000 gibt es allerdings schon seit Längerem keine Datenbank-Updates mehr, sodass Sie sinnvollerweise eigene Regeln erstellen: Wenn Sie „Advance QoS“ wählen, sehen Sie zunächst eine vorsortierte Liste, in der der Router wichtige Anwendungen bereits in eine von vier Prioritätsstufen einsortiert hat. Die können Sie bearbeiten oder über „Hinzufügen“ um weitere Programme in einer bestimmten Stufe ergänzen. Statt einzelner Anwendungen können Sie über die Option „QoS nach Gerät“ einzelne Heimnetzgeräte oder per „QoS by LAN Port“ einen bestimmten Netzwerkanschluss bevorzugen, über den ein PC oder NAS mit dem Router verbunden ist.
Spezialfall IPTV: So beschleunigen Sie Internetfernsehen
Besondere Schwierigkeiten haben viele Router mit Internetfernsehen, wie es beispielsweise die Telekom mit Entertain TV anbietet. Die Probleme entstehen dadurch, dass die IPTV-Pakete als Multicast verschickt werden: Alle Empfänger erhalten so gleichzeitig dieselben Daten vom Sender, was die Netzlast im Internet niedrig hält. Doch im Heimnetz besteht die Gefahr, dass diese Daten an alle Geräte hinter dem Router verteilt werden, obwohl sie nur sehr wenige – zum Beispiel die Set-Top-Box am Fernseher – tatsächlich brauchen. Damit das nicht passiert, muss der Router an seinen LAN- und WLAN-Verbindungen die Multicast-Pakete in Unicast-Pakete übersetzen, die dann nur an bestimmte Geräte weitergeschickt werden.
Die Speedport-Router der Telekom beherrschen das von Haus aus, die Fritzbox bietet dafür die angesprochene Option „WLAN-Übertragung für Live-TV optimieren“. Auch andere Router können Sie für die Übertragung von IPTV optimieren: Aktivieren Sie dazu im Menü Optionen, die IGMP Proxy, IGMP Snooping oder ähnlich heißen. Bei aktuellen Asus-Routern finden Sie diese zum Beispiel unter „Erweiterte Einstellungen –> LAN -> IPTV“. Bei einem aktuellen TP-Link-Router schauen Sie unter „Erweitert –> Netz –> Internet“. Dort aktivieren Sie die Option „IGMP-Proxy“. Beim Netgear Nighthawk R7000 beispielsweise gehen Sie zu „Erweitert –> Konfigurieren –> WAN-Konfiguration“. Entfernen Sie dann den Haken bei „IGMP-Proxy deaktivieren“. (PC-Welt)