Fritzbox: Ausreichend Bandbreite für jedes Programm
Eigene Regeln für QoS legen Sie in der Fritzbox im Menü „Internet –> Filter, Priorisierung“ fest. Wenn Sie sich entschieden haben, in welche QoS-Klasse Sie ein Gerät oder eine Anwendung einordnen wollen, klicken Sie in diesem Absatz rechts auf „Neue Regel“. Nun wählen Sie aus, ob Sie alle Anwendungen, die auf einem bestimmten Netzwerkrechner laufen, bevorzugen wollen oder eine bestimmte Anwendung, die auf mehreren Netzwerkgeräten zum Einsatz kommt. Nutzen Sie zum Beispiel Videostreaming nur über den Smart-TV oder spielen Sie ausschließlich an einer Konsole, bietet es sich an, dass die Fritzbox diese Geräte bevorzugt. In diesem Fall klappen Sie das obere Menü „Alle Geräte“ aus und wählen das Heimnetzgerät, das die Fritzbox bevorzugen soll. Haben Sie ein Gerät festgelegt, erscheint rechts daneben dessen aktuelle IP-Adresse. Wird das Heimnetzgerät nicht angezeigt, können Sie auch manuell seine IP-Adresse eingeben, indem Sie den Menüpunkt „manuelle Eingabe der IP-Adresse“ auswählen.
Soll die Fritzbox Dateien für ein bestimmtes Programm bevorzugt transportieren, klappen Sie das untere Menü aus: Die Fritzbox bietet Ihnen zahlreiche vordefinierte Anwendungen zur Auswahl. Wählen Sie die passende aus, und bestätigen Sie mit „OK“. Sie können natürlich auch beide Angaben kombinieren – zum Beispiel falls ein Download per Peer-to-Peer-Software nur beschleunigt werden soll, wenn diese Anwendung auf einem bestimmten Rechner im Heimnetz läuft.
Fehlt im Ausklappmenü ein Programm, das Sie gerne priorisieren würden, müssen Sie die Anwendung zusätzlich eintragen. Dazu wechseln Sie zum Menü-Reiter „Listen“ und klicken auf „Netzwerkanwendung hinzufügen“. Vergeben Sie nun einen Namen für die Anwendung. Anschließend klicken Sie auf „Neues Protokoll“. In diesem Menü legen Sie das Protokoll fest, das der Dienst nutzt, und tragen die Ports oder Portbereiche ein, über die die Fritzbox die Dateien der Anwendung empfängt („Quellport“) und ins Internet weitergibt („Zielport“).
Ob die Fritzbox die QoS-Regeln auch brav anwendet, können Sie im Onlinemonitor des Routers überprüfen, den Sie im Menü unter „Internet“ finden. Dort zeigt die Fritzbox in einer Grafik die manuelle Auslastung der Internetverbindung für Downstream und Upstream an. Für die QoS-Regeln finden Sie fünf verschiedene Farben im Upstream-Diagramm: Hellblau steht für Echtzeitanwendungen, Hellbraun für priorisierte Anwendungen. Grüne Linien bezeichnen den Traffic, den Anwendungen erzeugen, für die keine QoS-Regel gesetzt ist, dunkelblau erscheinen die Hintergrundanwendungen. Wenn Sie noch eine magentafarbene Linie sehen, läuft gerade Upstream-Traffic aus dem Gastnetz über die Fritzbox.
Tempotipps für die Router der Provider
Die Router, die Sie direkt vom Internetprovider zu Ihrem Tarif dazu erhalten, bieten meist keine Einstellungen für Quality of Service. QoS fehlt zum Beispiel den Speedport-Routern der Telekom oder der Easybox 804 von Vodafone. Beim Speedport Hybrid der Telekom können Sie immerhin beeinflussen, über welche Technik der DSL-LTE-Kombirouter Datenpakete befördern soll. Hier geht es vor allem um die Latenz (Ping), mit der Daten weitergeleitet werden: Sie ist bei DSL grundsätzlich geringer als bei LTE. Wollen Sie also zum Beispiel bei Onlinespielen Ihre Siegchancen erhöhen, können Sie festlegen, dass der Spiele-PC ausschließlich per DSL ins Internet geht. Dazu öffnen Sie das Menü des Speedport Hybrid und gehen ins Menü „Internet –> Internetverbindung“. Dort klicken Sie auf „LTE deaktivieren oder Ausnahmen hinzufügen“. Wählen Sie „Neue Ausnahmeregel“, benennen Sie die Regel, und stellen Sie als Art der Regel die Option „Geräte im LAN umleiten“ ein. Darunter wählen Sie das Gerät aus, für das der ausschließliche DSL-Zugriff gelten soll. Beenden Sie den Vorgang mit „Speichern“.