Auch die EU-Kommission zeigte sich in einer ersten Stellungnahme skeptisch gegenüber dem angekündigten Strategiewechsel. Zwar begrüße man die Ankündigung, in der Vergangenheit hätte Microsoft jedoch mindestens vier ähnlich lautende Aussagen getätigt, die die Bedeutung der Interoperabilität zwischen den Programmen von Microsoft und anderen Unternehmen betone.
Microsofts Senior Vice President Bob Muglia räumt zwar ein, dass die Offenlegung der technischen Informationen ein weiterer Schritt bei der Erfüllung der vom Europäischen Gerichtshof im vergangenen Herbst auferlegten Bestimmungen zu mehr Transparenz gegenüber Mitbewerbern ist. Die Ankündigungen seien jedoch kein Bestandteil einer mit der EU-Kommission geschlossenen Vereinbarung.
Künftig will Microsoft anhand von vier Kernpunkten mehr Interoperabilität sicherstellen. So will das Unternehmen künftig offene Verbindungen gewährleisten, die Übertragbarkeit von Daten sowie Industriestandards unterstützen sowie die Zusammenarbeit mit Kunden und der Branche verstärken. Microsoft bezeichnet diese Maßnahmen als großen Schritt zu noch mehr Transparenz.
Bereits gestern stellte das Softwareunternehmen mehr als 30.000 Seiten technischer Dokumentationen zu Windows Client- und Server-Protokollen online, die kostenlos zugänglich sind. In den kommenden Monaten sollen weitere Protokollinformationen zu anderen Microsoft-Produkten, darunter auch Windows Vista und Office 2007 veröffentlicht werden. Unternehmen, die Microsofts Software-Protokolle kommerziell verbreiten möchten, hätten die Möglichkeit kostengünstige Lizenzen zu erwerben. (pte/rw)
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