Der Umsatz der Ceconomy AG ist im Jahresendquartal 2019 - dem ersten Quartal des Ceconomy-Geschäftsjahres 2019/20 - währungs- und portfoliobereinigt um 0,5 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro gesunken. Gleichzeitig stieg das berichtete EBIT in dem Zeitraum um 84 Millionen Euro auf 319 Millionen Euro.
Vor diesem Hintergrund sprach Ceconomy-CEO Bernhard Düttmann bei der Präsentation der Zahlen von einem "guten ersten Quartal", das die Grundlagen für ein solides Gesamtjahr geschaffen habe: "Wir haben den Black Friday erfolgreich und profitabel abgeschlossen. Dazu kamen höhere Erträge aus Services & Solutions sowie rückläufige Personal- und Sachkosten in Deutschland. So konnten wir unser Ergebnis im ersten Quartal spürbar verbessern", so der Ceconomy-Chef.
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Wenige Tage vor der Hauptversammlung des Handelskonzerns am 12. Februar 2020 handelt es sich bei diesem Aussagen um ein gutes Stück Zweckoptimismus. Der Wettbewerb im Internet - allen voran Amazon - erzielte im Weihnachtsgeschäft Umsatzzuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Vor diesem Hintergrund ist die stagnierende Umsatzentwicklung von Media-Saturn ein glatter Rückschritt.
Zudem hat auch das Online-Wachstum des Retailers merklich nachgelassen und lag im Weihnachtsquartal trotz Black Friday nur bei 4,3 Prozent. Der Online-Umsatz in dem Quartal lag damit bei 1,043 Milliarden Euro, die Die Pick-up-Rate der Online-Bestellungen liegt weiterhin bei ungewöhnlich hohen 47 Prozent. Das Geschäft mit Services & Solutions verbesserte sich in dem Quartal um 10,0 Prozent auf 373 Millionen Euro. Der Services & Solutions-Anteil am Gesamtumsatz beträgt damit 5,5 Prozent.
Strategie-Update angekündigt
In den Regionen zeigte sich beim Umsatz von Ceconomy ein gemischtes Bild. Das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz lag mit minus 0,2 Prozent nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Deutschland entwickelte sich laut Ceconomy rund um den Black Friday zwar sehr stark, entsprechende Vorzieheffekte auf das Weihnachtsgeschäft hätten jedoch gegenläufig gewirkt.
West- und Südeuropa führten der Wegfall einer umsatzstarken Mehrwertsteuer-Aktion des Vorjahresquartals in Spanien sowie das schwache Konsumklima zu einem währungs- und portfoliobereinigten Umsatzminus von minus 2,9 Prozent. Osteuropa legte hingegen dank des starken Wachstums in der Türkei währungs- und portfoliobereinigt um 11,3 Prozent zu. In Polen war der Umsatz erneut leicht rückläufig.
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"Insgesamt haben wir in einem schwächeren Marktumfeld eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Gesamtjahr geschaffen", erklärte Ceconomy-Finanzchefin Karin Sonnenmoser. Für das Geschäftsjahr 2019/20 erwarte der Konzern gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Wachstum des währungsbereinigten Gesamtumsatzes und ohne Berücksichtigung von Ergebniseffekten aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen ein EBIT zwischen 445 und 475 Millionen Euro.
Ceconomy sei auf einem guten Weg, sein Versprechen einzulösen und das Unternehmen zu transformieren, erklärte CEO Düttmann abschließend. "Das heißt: Wir fokussieren uns auf unser Kerngeschäft und richten unser Geschäftsmodell an den Bedürfnissen unserer Kunden aus." Was genau der Ceconomy-Chef darunter versteht, muss er bald klarmachen: Für den 26. März 2020 hat der Media-Saturn-Mutterkonzern ein großes Strategie-Update angekündigt.