Daraufhin werden diese Kunden bezüglich ihrer Bonität und Zahlungsmoral bewertet. Außerdem wird mit Schaff-viel für jeden dieser Kunden ein Limit vereinbart, bis zu dem HAWK Forderungen an ihn aufkauft. Aus der Addition der Limits ergibt sich der Gesamtbetrag, bis zu dem ein Forderungsverkauf möglich ist - zum Beispiel 100.000 oder 250.000 Euro, abhängig vom Liquiditätsrahmen, den Schaff-viel benötigt. Dieser Betrag wird in einem Rahmenvertrag festgeschrieben.
Hat nun Schaff-viel eine Forderung an einen der ausgewählten Kunden, dann tritt das Unternehmen diese an HAWK ab. Dies geschieht weitgehend papierlos via Download und Internet; eine eigene EDV-Schnittstelle ist nicht nötig. Binnen 24 Stunden erhält Schaff-viel daraufhin 80 Prozent des Rechnungsbetrags. Der Rest wird dem Unternehmen gutgeschrieben, sobald der Kunde gezahlt hat oder spätestens 90 Tage nach Fälligkeit - selbst wenn der Kunde nicht zahlt. Dies ist möglich, weil HAWK die angekauften Forderungen versichert.
Eine sich stets neu füllende Geldquelle
So verfährt Schaff-viel mit allen Forderungen, die gegenüber den im Rahmenvertrag fixierten Kunden entstehen - und zwar so lange bis das vereinbarte Limit erreicht ist. Dann kann das Unternehmen entweder das für den Kunden vereinbarte Limit erhöhen, was in der Regel binnen 24 Stunden möglich ist. Oder Schaff-viel wartet, bis der Kunde abgetretene offene Forderungen beglichen hat. Dann kann das Unternehmen wieder offene Forderungen, die es an den Kunden hat, verkaufen. Hierfür ein Beispiel: Nehmen wir an, für den Kunden A legte Schaff-viel im Rahmenvertrag ein Limit von 60.000 Euro fest und von den bereits verkauften Forderungen sind noch 50 000 Euro offen, also nicht bezahlt. Dann kann Schaff-viel noch Forderungen im Wert von 10.000 Euro an HAWK verkaufen. Zahlt nun der Kunde aber eine Rechnung über 20.000 Euro, dann erhöht sich dieser Betrag automatisch wieder auf 30.000 Euro. Der Forderungsverkauf funktioniert also ähnlich wie ein Dispokredit. Das Unternehmen kann jederzeit den im Rahmenbetrag vereinbarten Geldbetrag für sich in Anspruch nehmen - unter zwei Bedingungen: Es hat offene Forderungen gegenüber dem Kunden und das vereinbarte Limit ist noch nicht erreicht. Der Vorteil für das Unternehmen: Es muss nicht bei jeder neuen offenen Forderung bei HAWK nachfragen, ob HAWK die Forderung kauft. Es hat vielmehr eine feste Planungsgrundlage zum Steuern seiner Liquidität. Dazu erhält das Unternehmen sieben Tage in der Woche und 24 Stunden täglich präzise Informationen für die Disposition.
Für diesen Service zahlt das Unternehmen monatlich eine fixe Bereitstellungsgebühr. Deren Höhe hängt von den vereinbarten Limits ab - unabhängig davon, ob Schaff-viel diese ausschöpft oder nicht. Deshalb sollte sich der vereinbarte Rahmen für den Forderungsverkauf am realen Bedarf des Unternehmens orientieren. Außerdem zahlt Schaff-viel Zinsen für die abgetretenen Forderungen, die noch nicht beglichen sind - für maximal 90 Tage, sofern der Kunde nicht zuvor bezahlt. Der Zinssatz basiert auf dem Euribor, dem durchschnittlichen Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft, und wird wöchentlich aktualisiert. Hinzu kommt ein vereinbarter Margenaufschlag.