In den zurückliegenden zwei Jahren haben japanische und koreanische Anbieter stark in Produktionsanlagen in China und Osteuropa investiert. Anfangs wurde nur die Assemblierung nahe am Endmarkt vorgenommen, was unter anderem auch mit den Importzöllen für Displays mit integriertem TV-Tuner in der EU zu tun hatte.
Dann kam die Produktion von LCD-Modulen oder sogar LCD-Panels hinzu. Mitte 2007 hat Sharp zum Beispiel ein großes LCD-Module-Werk in Polen eingeweiht. Das hat mit dazu geführt, dass der Outsourcing-Anteil geringer ist als erwartet.
Es gibt aber auch Anzeichen für einen umgekehrten Trend. So hat Hitachi (2008 rund 6 Milliarden Euro Verlust) Mitte Juli 2009 einen größeren Wechsel in der Produktionsstrategie angekündigt und sucht nun nach Auftragsfertigern, um Kosten zu reduzieren.
Sonys Restrukturierungsplan sieht vor, 14 Prozent der 57 Produktionsstätten zu schließen mit dem Ziel, die operativen Kosten für 2009 um 3,2 Milliarden Dollar zu senken. Die angekündigten Werksschließungen werden laut iSuppli unweigerlich zur Folge haben, dass der japanische Elektronikriese die LCD-TV-Produktion verstärkt nach außen abgeben wird.
Davon profitieren dürften nicht nur so große Auftragsfertiger wie TPV und Proview, sondern auch andere ODM- und EMS-Propduzenten (Electronic Manufacturing Services) wie Foxconn (Hon Hai) und Wistron, ehemals Design and Manufacturing Services (DMS) von Acer. (kh)