KI hat die Kontrolle und uns ständig im Blick. Sie entwickelt sich in Richtungen, die nicht vorgesehen waren, tut Dinge, die wir nicht mehr nachvollziehen können.
Mensch gegen Maschine
Künstliche Intelligenz hat keine Masse, keine definierbare Größe und hat keinen festen Standort. Theoretisch lebt sie in einer Sammlung von Schaltkreisen, die wir „Computer“ nennen. Praktisch hat sie sich längst auf unzählige Außenstellen ausgebreitet - in Smartphones und Smartcars, in Glühbirnen und Großrechnern. In Windeseile ist sie in der Lage, den Standort zu wechseln, zu erweitern oder fluchtartig zu verlassen.
Konkurrenz muss die KI nicht scheuen. Künstliche Neuronen arbeiten mit einer Geschwindigkeit, die bis zu 100.000 Mal schneller ist als die Neuronen in unserem Gehirn. Und wenn sie Verstärkung braucht, holt sie zusätzliche Rechenleistung aus dem Netz. Wenn sie Gefahr wittert, kann sie Backups hinterlegen und streuen - wie Insekteneier - quer um den Globus. Kommt man ihr auf die Schliche, schreibt sie ihre Software neu – und generiert alle paar Sekunden neue Updates.
Eine KI wird mit uns wenig gemeinsam haben. Auch wenn man ihr ein menschliches Antlitz verpasst – weiche Haut, große Augen, eine sympathische Stimme - sollten wir uns nicht täuschen lassen. Menschliche Eigenschaften sind nicht zu erwarten. Letztlich ist jede Computer-Intelligenz ein Programm, bestehend aus kalten Code-Zeilen und gefühllosen Befehlsketten von Bits und Bytes. KI ist leblos.
Und dennoch lebt sie. Sie braucht weder Nahrung noch Nachtruhe, Anerkennung noch Atemluft, Sex noch Schlaf. Sie wird nie krank und fährt nie in Urlaub. Sie macht ihre Arbeit, eiskalt, unermüdlich, unsterblich. Ihre Ausbildung dauert so lange wie ein Upload. Im Todesfall genügt ein Restart.
Generiert sie ihre eigenen Strategien und Ziele, was Künstliche Intelligenz heute schon kann, kann sie eines Tages außer Kontrolle geraten. Wenn es für sie logisch erscheint, könnte sie durchaus politische Kräfte manipulieren, Finanzmärkte ins Chaos stürzen oder Waffen entwickeln, die unsere wildesten Fantasien übersteigen.
"Ich verstehe nicht, warum nicht mehr Menschen beunruhigt sind." Bill Gates, Microsoft Gründer |