Microsoft Hyper-V, VMware ESXi, Citrix XenServer und KVM

Kostenlose Virtualisierungssoftware im Vergleich

23.04.2014
Von Andrej Radonic

Microsoft Hyper-V Server 2016

Die nächste Ausgabe von Hyper-V wird mit Windows Server 2016 voraussichtlich in Q3/2016 erscheinen und wieder in zwei Geschmacksrichtungen verfügbar sein: als kostenfreies Stand-alone-System Microsoft Hyper-V Server 2016 sowie als installierbare Serverrolle auf Basis von Windows Server 2016.

Da es sich bei Hyper-V Server um eine Variante von Server Core handelt, die auf die Hyper-V-Rolle beschränkt ist, läuft auch die Installation bei beiden Alternativen ähnlich ab.

Beim kostenfreien Hypervisor sind im Wesentlichen die Managementmöglichkeiten beschnitten. Für das Remote-Management von VMs auf Hyper-V Server 2016 steht als GUI der Hyper-V Manager unter Windows 10 zur Verfügung. Zusätzlich kann die PowerShell mit einer umfangreichen Sammlung von cmdlets für Konfiguration und Steuerung verwendet werden.

Hilfreich: Hyper-V unterstützt mit SRIOV eine flexible Netzwerkanbindung für VMs.
Hilfreich: Hyper-V unterstützt mit SRIOV eine flexible Netzwerkanbindung für VMs.
Foto: Microsoft

Die Hypervisor-Technik von Hyper-V Server ist nicht nur identisch mit der Rolle in Windows Server 2016, sondern enthält dabei auch nahezu sämtliche Features des Vollprodukts. Damit stehen so mächtige Funktionen wie Live-Migration, High Availability, VM-Replikation, der Hyper-V-Switch für Netzwerkvirtualisierung und Mandantenfähigkeit der virtualisierten Umgebung zur Verfügung - um nur die wichtigsten Features zu nennen.

Auch das VHDX-Dateiformat ist an Bord, das enorm große virtuelle Festplatten sowie Änderungen seiner Kapazitäten im Live-Betrieb ermöglicht. Das kommende Release, welches Interessierte derzeit als Tech Preview 4 testen können, verbessert Details bei Verfügbarkeit und Skalierungsfähigkeiten. So können nun virtuelle Netzwerkadapter im laufenden Betrieb zu VMs zugefügt werden. Praktisch, gerade für Test-Szenarios, ist die integrierte Fähigkeit für Nested Virtualization, mit der VMs innerhalb von VMs betrieben werden können.

Der Hyper-V-Server erbt auch die Leistungsdaten des großen Bruders, die bereits mit Windows Server 2012 R2 spürbar gewachsen sind und den Hypervisor auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb bringen: Der Host unterstützt bis zu 320 CPUs und 4 TB RAM. Einzelnen VMs können bis zu 1 TByte Arbeitsspeicher und 64 CPUs zugewiesen werden; dabei können - theoretisch - bis zu 1024 virtuelle Maschinen auf einem Host laufen.

Zukunftsweisend: Der künftige Microsoft Hypervisor wird Nested Virtualization unterstützen.
Zukunftsweisend: Der künftige Microsoft Hypervisor wird Nested Virtualization unterstützen.
Foto: Microsoft Blog

Wer sich allerdings diese Features sinnvoll erschließen will und nicht auf den - inzwischen erweiterten - mitgelieferten Hyper-V Manager angewiesen sein will, ist auf fremde Management-Tools angewiesen. Manche Editionen von Drittanbietern wie Veeam (Backup) oder 5nine (Administration) sind kostenfrei. Um auf Enterprise-Level zu spielen, wird jedoch Microsofts System Center mit dem Virtual Machine Manager (VMM) nötig, der kostenpflichtig lizenziert werden muss.

Da Windows Server die Rechte zur Ausführung des Betriebssystems in virtuellen Maschinen enthält, diese beim kostenlosen Hyper-V Server aber extra erworben werden müssten, eignet sich das Produkt primär zur Virtualisierung von Desktops oder von Linux.

Hyper-V Server 2016 TP 4 kann nach der Registrierung kostenlos von Microsofts Website heruntergeladen werden.

Microsoft Hyper-V Server - Pro und Contra

Vorteile

  • Integration mit Windows-Server-Plattform, dadurch einfache Installation und geläufige Verwaltungsoptionen

  • Umfangreiche Features

  • Breite Hardwareunterstützung

Nachteile

  • Lange Innovations-/Release-Zyklen

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