Die westliche Gesellschaft ist seit jeher leistungsorientiert. Die Krux dabei: Leistung - so ist es zumeist in unseren Köpfen verankert - wird individuell erbracht und ebenso gemessen. Das eigentlich ebenso seit Kindesbeinen erlernte gute Miteinander, die Teamfähigkeit und Zusammenarbeit treten dann leider allzu schnell in den Hintergrund. Dabei gehören Team- und Kooperationsfähigkeit doch heute zu Standardanforderung in jedem Beruf.
In jüngerer Zeit ganz besonders davon betroffen sind IT-Fachkräfte. Warum? Weil sie und ihr Wissen an sämtlichen Fronten und branchenübergreifend gefragt sind. Wer dort mit kooperativem Denken und Handeln anstatt stetem Konkurrierens agiert, ebnet den Weg für langfristigen und nachhaltigen Erfolg - im Sinne eines großen Ganzen und damit ohne Verlierer.
Kooperation ist sensibel
Eines ist klar: Mehr Kooperation würde uns gut tun! Und hilft ganz nebenbei, den immer höheren Anforderungen im beruflichen Alltag besser gerecht zu werden. Weshalb nur handeln wir dann nicht im Sinne einer zielführenden und erleichternden Kooperation?
Kooperative Zusammenarbeit ist immer dann besonders wertvoll, wenn sich durch unterschiedliche Fähigkeiten und Persönlichkeiten nutzbare Synergien bilden. Gleichzeitig ist Kooperation dann aber auch besonders empfindlich: Unterschiedliche Zielsetzungen treffen auf individuelle Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Das Gebot der Kooperation umfasst daher zu großen Teilen Geduld, Sensibilität und das nötige Geschick. Nur damit ebnen wir gemeinsam den Weg hin zum Kooperationserfolg - zum gemeinsamen Gewinnen.
Proaktiver Austausch und Perspektiven-Vielfalt
Die Zeiten, in denen Experten ihre Aufgaben im stillen Kämmerlein erledigen, sind vorbei. Komplexe Aufgabenstellungen erfordern, dass Wissen sich ergänzt und dass es gemeinsam bewertet und abgewogen wird. Kooperation beginnt dort, wo Menschen über ihre ursprünglich angedachte Rolle hinaus Verantwortung für das Gelingen des Ganzen übernehmen. Und genau das verlangt moderne Zusammenarbeit von jedem Einzelnen: Sich proaktiv mit anderen auszutauschen und öfter die Erfahrung und Perspektiven anderer mit einfließen zu lassen.
Miteinander statt gegeneinander
Weder alleine noch gegeneinander - Kooperation funktioniert nur im Miteinander. Rollen-, Hierarchie- und Abteilungsgrenzen haben hier schlicht keinen Platz und hindern höchstens bei der Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit. Das fällt uns oft schwer. Viel leichter scheint es uns zu fallen, auf das zu sehen, was uns trennt:
Position,
Alter,
Bildungsstand
und so weiter.
Fokussieren wir uns aber wirklich einmal auf das, was uns verbindet, hebt das die kooperative Zusammenarbeit auf ein neues Niveau. Und das Gemeinsame ist mehr als zunächst angenommen:
berufliche Ziele,
sicherer Arbeitsplatz,
die Identifizierung mit dem eigenen Job und dem Unternehmen.
Oder aber persönliche Gemeinsamkeiten, wie
Musikgeschmack,
private Vorlieben und
Freizeitbeschäftigungen.
Die Sowohl-als-auch-Haltung
Kooperative Zusammenarbeit heißt Agieren auf Augenhöhe. Statt der Entweder-oder-Haltung (entweder bin ich Gewinner oder Verlierer) gilt die Sowohl-als-auch-Haltung. Dabei übernehmen wir nicht nur Verantwortung für die Erfüllung unserer eigenen Ziele und Bedürfnisse. Sondern lassen eben auch die Bedürfnisse und Ziele anderer gleichzeitig sowie gleichwertig daneben gelten. Und weiter noch: Wir bemühen uns um gemeinsame Lösungen, die allen an der Kooperation beteiligten Parteien gerecht werden.
Kooperation als Haltung annehmen . . .
Dazu gehört auch zwischendurch die individuell zweitbeste Lösung zu akzeptieren, weil sie für das gemeinsame Ziel langfristig die bessere ist. Das heißt zum Beispiel eine Verzögerung in Kauf zu nehmen, weil man sich wegen einiger Unstimmigkeiten noch einmal intensiv über Befindlichkeiten und Anliegen austauscht, bevor man den nächsten Schritt macht. Individuell kann sich das nach Zeitverschwendung anfühlen und möglicherweise meint man sogar, das Ziel alleine schneller erreichen zu können.
Im Hinblick auf die gemeinsame Zielerreichung und die Synergieeffekte, wegen derer man die Zusammenarbeit gesucht hat, ist die gründliche Bereinigung der Unstimmigkeiten aber sicher die bessere Lösung.
…und gewinnen
Die Frage "Was kann ich für andere tun?" bewahrt uns vor egoistischen Tendenzen und bindet uns immer wieder aufs Neue an die Kooperation. Wenn wir geben, kommt in der Regel etwas zurück. Damit tragen wir zum Reifungsprozess der Kooperation bei. Und gewinnen letztlich alle.