Kollaps des Geldsystems alle 60 Jahre
Aufgrund des Zinseszinseffekts wachsen sowohl Vermögen als auch Schulden im Vergleich zur realen Wirtschaftsleistung und der Lohnentwicklung exponentiell an. Reiche werden auf Kosten der Armen immer reicher, während Sozialprodukt und Löhne zurück bleiben. Je größer Geldvermögen und Schulden werden, umso rascher wachsen sie, "bis sie faktisch explodieren", so Plettenbacher. Unser unersättliches Geldsystem müsse rein rechnerisch etwa alle 60 Jahre zum Zusammenbruch dieses Pyramidenspiels führen.
Stärkung der regionale Währungen
Dem Experten zufolge sind 100 Prozent aller Kredite durch Nationalbankgeld zu decken, wodurch das exponentielle Vermögens- und Schuldenwachstum gestoppt und Kaufkraft sowie soziales Gleichgewicht wiederhergestellt würden. Durch eine vollständige Besteuerung der Zinsen könne die Geldmenge reduziert oder gleichmäßig an die Bevölkerung umverteilt werden. Die Nationalbank wäre somit in der Lage, die Geldmenge zu steuern und Inflation bzw. Deflation zu verhindern. Die Monetative müsste in Form der Nationalbank in Folge ihrer Stärkung als vierte demokratische Säule des Staates installiert und demokratisiert werden.
Neben der globalen und nationalen Reform bedürfe es außerdem regionaler Maßnahmen durch komplementäre Währungen, die abseits von Zinsen und Inflation nach anderen - sozialen und ökologischen - Spielregeln funktionieren. Die Bereitschaft zu Reformen sei trotz bankrotter Staaten bisher offenbar jedoch nicht vorhanden, so Plettenbacher. "Der Leidensdruck ist noch zu gering, doch das kann sich rasch ändern." (pte/rw)