Der russische Sicherheitslieferant Kaspersky sieht im Geschäftskundensegment seine Zukunft und passt entsprechend sein Partnerprogramm und die Lösungspalette an. Und will dabei Channel-treu bleiben.
Von Alexander Roth, ChannelPartner
Eugen Kaspersky ist immer für Überraschungen gut. Der Visionär und IT-Veteran ließ erst jüngst aufhorchen, als er ein großes Investment seines Konzerns in die Formel 1 ankündigte - jetzt kleben die Kaspersky-Logos auf den schicken Flitzern von Ferrari. Passend dazu hatte der Konzernchef seine europäischen Partner im Vorfeld des Formel-1-Rennens in Abu Dhabi in das nahe gelegene Dubai eingeladen
Rund 120 Teilnehmer folgten dem Ruf, eine für diese Entfernung und Branche beachtliche Zahl. Denn was Kaspersky nicht ist: ein Security-Spezialist für IT-Netzwerke, und so wäre doch so eine Veranstaltung eigentlich nichts für den IT-Channel und Systemhäuser - mag man meinen. Doch bei und mit Kaspersky ticken die Uhren anders. Der Konzern hat seinen beachtlichen Erfolg im Privatkundengeschäft in den vergangenen Jahren als einer der schnell wachsenden B2C-Security-Anbieter geschickt dazu genutzt, sich zunehmend Renommee unter den Systemhauspartnern aufzubauen - und will, wie die Konferenz deutlich machte, sich nun einen Schritt weiter im B2B-Geschäft etablieren.
Das Gebot dazu gab Eugen Kaspersky in seiner Keynote und auch im Gespräch mit ChannelPartner vor Ort ab: "Unsere erste Prämisse ist die 100-prozentige Channeltreue. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern", so der Konzernchef gegenüber ChannelPartner. Auf die Frage, wie er denn sein Unternehmen wahrgenommen habe wolle, sagte Kaspersky: "Wir wollen die gefragtesten Experten in Sachen IT-Sicherheit am Markt sein. In Kategorien wie B2B oder B2C wollen wir nicht eingeordnet werden, genauso wenig wie wir das Label eines reinen Virenspezialisten aufgedrückt bekommen wollen".