Prognosen für das kommende Jahr

Kaspersky Lab wirft einen Blick in die Glaskugel für 2019



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. 
Viele erfahrene Cyber-Angreifer werden sich im kommenden Jahr laut Kaspersky Lab erstmal eher etwas zurückhalten. Dafür treten Kriminelle aus anderen Regionen auf den Plan.

"Im Jahr 2018 haben Bedrohungsakteure einen Paradigmenwechsel ausgelöst", ist Vicente Diaz überzeugt. Der Sicherheitsforscher bei Kaspersky Lab ist an den Prognosen des russischen Security-Spezialisten für das kommende Jahr beteiligt. Für 2019 erwartet Diaz einen "Wandel der Cyber-Landschaft". Erfahrene Bedrohungsakteure würden zunehmend die Aufmerksamkeit scheuen und den Untergrund aufsuchen, was ihre Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhe. Damit werde aber auch die Aufdeckung neuer, groß angelegter und raffinierter Operationen unwahrscheinlicher. Diaz: "Die Kunst der Erkennung und Attribuierung muss ein neues Niveau erreichen."

"Die Kunst der Erkennung und Attribuierung muss ein neues Niveau erreichen." Vicente Diaz, Sicherheitsforscher bei Kaspersky Lab
"Die Kunst der Erkennung und Attribuierung muss ein neues Niveau erreichen." Vicente Diaz, Sicherheitsforscher bei Kaspersky Lab
Foto: Kaspersky Lab

Des Weiteren rechnet Kaspersky Lab damit, dass Attacken auf wichtige Zulieferketten bestehen bleiben. Sie gehören nach Ansicht des Unternehmens zu den "gefürchtetsten und erfolgreichsten Angriffsvektoren der vergangenen zwei Jahre". Große Vorfälle im Bereich mobiler Attacken sind 2019 nach Ansicht der Russen nicht zu erwarten. Stattdessen würden viele Angreifer nach neuen Wegen suchen, um auf die mobilen Endgeräte der Nutzer zu kommen.

Eine höhere Bedeutung werde voraussichtlich dem Spear Phishing zukommen, also zielgerichteten Spam- und Phishing-Attacken auf Einzelpersonen, Abteilungen oder Unternehmen. Verschärfend wirke sich hier die hohe Zahl an erfolgreichen Datendiebstählen bei großen sozialen Netzen aus. Im Bereich APTs (Advanced Persistent Threats) sieht Kaspersky Lab vor allem eine Zahl neuer Akteure aus Südostasien und dem Nahen Osten, die von den Hunderten bereits existierenden Angriffs-Tools profitieren.

Basis der Vorhersagen sind die Erkenntnisse und Daten der Kaspersky Lab Threat Intelligence Services, die das Unternehmen weltweit gesammelt hat.

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