"Der fehlende IT-Nachwuchs ist ein riesiges Problem für die Gesamtwirtschaft", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg dem "Handelsblatt". Seinen Angaben zufolge gab es Ende 2019 etwa 124.000 nicht besetzte Stellen in der ITK-Industrie. "Das waren 40.000 mehr als 2018 - und es kann gut sein, dass wir in zwei Jahren die 200.000-Marke reißen", sagte Berg. Das Ziel müsse daher sein, "10.000 zusätzliche neue Ausbildungsplätze in den IT-Berufen zu schaffen". Von größeren Unternehmen mit IT-Abteilungen ab etwa zehn Mitarbeitern könne man durchaus erwarten, dass sie mehr ausbilden, sagte der Präsident. "Da darf auch das Corona-Jahr keine Ausrede sein."
Auch der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, appellierte: "Alle größeren Betriebe sind aufgerufen, auch in ihren IT-Abteilungen Azubis aufzunehmen." Bisher "läuft der Strukturwandel hin zur digitalen Wirtschaft der Ausbildung weit voraus - mit der Folge, dass viele Unternehmen nicht ausbilden, weil ihnen selbst die Ausbilder fehlen", sagte Esser der Zeitung. "Aber wenn wir nicht weit mehr Ressourcen in die Ausbildung stecken - und dafür eben auch die knappen IT-Spezialisten abstellen - bremst das die Wirtschaft insgesamt." (dpa/rw)