Bei den neuen iPhone-12-Modellen hat Apple die Modellpolitik verändert: iPhone 11 Pro und Modelle wie das iPhone XR oder iPhone 11 waren völlig unterschiedliche Geräte. Von den "Brot-und-Butter"-iPhones konnten sich die Pro-Modelle bisher immer deutlich abheben, etwa durch ein OLED-Display und andere Abmessungen. Vergleicht man aber iPhone 12 Pro und iPhone 12, ist der Abstand doch stark geschrumpft. So sind die Maße identisch, ebenso A14-Chip und Display. Sieht man die beiden Modelle nebeneinander, fragt man sich, ob man zwei Versionen des gleichen iPhones vor sich hat.
Design: Stabil und schwer
Das Design des iPhone 12 Pro ist gut gelungen, das elegante Smartphone ist schlicht gestaltet und wirkt mit seinem an das iPad Pro erinnernden Gehäuse sehr gediegen – es ist eindeutig ein Oberklasse-Handy und kann sich mit seinem Stahlrahmen optisch von seinem günstigeren Schwestergerät iPhone 12 abgrenzen – etwa wie E-Klasse und S-Klasse. Ist einem Spacegrau/Silber/Gold zu langweilig, gibt es mit „Pacific Blue“ die Sonderfarbe der Saison. Näher sollte man sich laut Berichten aber offenbar auch das neue Modell in Gold ansehen, das exklusiv eine neue Oberfläche erhielt (im sogenannten HiPIMS-Verfahren).
Gut gefällt uns bei den Pro-Modellen die matte Rückseite, Fingerabdrücke sind hier weit weniger sichtbar als beim 12. Das 12 Pro ist dadurch außerdem ein klein wenig weniger „rutschig“. Das iPhone 12 wirkt daneben fast ein wenig langweilig, ist aber dafür 20 Gramm leichter.
Beim iPhone 12 Pro muss man sich klarmachen, dass man nun nur noch die Wahl zwischen der Größe L und XL hat. Legt man ein iPhone 12 Pro auf ein altes iPhone XR oder iPhone 11, sieht man einen kleinen Unterschied, vor allem in Schutzhüllen wirken die beiden Geräte aber gleich groß. Will man ein kleines, handliches iPhone, muss man zum SE oder 12 Mini greifen, das iPhone 12 ist zumindest etwas leichter.
Magsafe
Zum Thema Magsafe haben wir hier einen eigenen Artikel veröffentlicht.
Display: Ceramic Shield
Ein wenig soll der etwas protzige Name des Displays wohl an Apples Top-Bildschirm für den Mac Pro erinnern, es ist in jedem Fall aber eines der besten Smartphone-Displays auf dem Markt. Eine wichtige Verbesserung ist die neue Technologie Ceramic Shield: Durch ein stabileres Glas mit Keramik-“Stütze“ und auch dank des neuen Gehäuses soll das Frontdisplay um den Faktor vier stabiler gegen Stürze sein – was wir aber nicht nachgeprüft haben. Die Rückseite hat keine derartige Keramik, ist aber dank des eckigeren Designs immer doch doppelt so gut gegen Stürze gesichert wie der Vorgänger.
Kratzfester ist es laut ersten Berichten wohl nicht, ein Tester von Engadget berichtete von schnell auftretenden Mini-Kratzern. Sieht man ein iPhone 12 Pro neben einem iPhone 12, wirkt das Display so gut wie identisch. Auflösung und Kontrast sind bei beiden OLED-Panels gleich hoch, das Display des iPhone 12 Pro ist laut Datenblatt aber etwas heller. Ein kurzer Test mit der App Lux bei maximaler Bildschirmhelligkeit bestätigt Apples Angabe, der Unterschied ist aber kaum sichtbar. Die Bildqualität ist in jedem Fall ausgezeichnet, auch die Blickwinkelabhängigkeit unauffällig.
Beim Display handelt es sich um ein OLED-Display mit hohem Kontrast von 2.000.000:1. HDR wird unterstützt, ebenso True Tone und der erweiterte Farbraum P3. Das Display des iPhone 12 Pro ist etwas größer als das des iPhone Pro, statt 5,8-Zoll stehen nun 6,1-Zoll zur Verfügung. Die Auflösung liegt bei 2532 × 1170 Pixel bei 460 ppi statt 2436 × 1125 Pixel. In der Praxis ist dies ein Vorteil: Ruft man eine Webseite auf, sieht man folglich auf dem Bildschirm des iPhone 12 Pro einige Zeilen zusätzlich oder mehr Tabellenzeilen. Will man wirklich mehr Bildschirmfläche, muss man aber zu den Max-Modellen greifen. Einige Funktionen wie die Zwei-Spalten-Darstellung des Kalenders werden allerdings nicht unterstützt, dies bleibt den Max-Modellen vorbehalten.