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IoT-Security steht erst am Anfang

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.

Privatanwender wollen es einfach

So weit denken Privatanwender nicht. Ein Großteil von ihnen macht sich nicht einmal grundlegende Gedanken über die Sicherheit ihres Heimnnetzwerks, und das ist ja die Grundlage für alle Bemühungen im Bereich Smart Home und IoT. Erst kürzlich hat Avast durch eine Umfrage festgestellt, dass Anwender in Deutschland die Sicherheit ihres WLAN-Routers immer noch sträflich vernachlässigen.

Damit setzen sie sich dem Risiko aus, dass Angreifer die Kontrolle über vernetzte Geräte erlangen oder Passwörter und vertrauliche Daten abgreifen. Zum Beispiel haben sich 25 Prozent der Befragten noch nie in die webbasierte Verwaltungsoberfläche ihres Routers eingeloggt, um die Werkseinstellungen zu ändern. Über 40 Prozent haben das voreingestellte Passwort nicht geändert und etwa ebenso viele noch nie die Firmware ihres Routers aktualisiert.

"Im Konsumentenbereich ist es schwer, alle Geräte abzudecken, sehe auch eher den Ansatz, dass die Security-Hersteller mit den Endgeräteanbietern kooperieren", sagt David Beier, Partner Account Manager bei Avast.
"Im Konsumentenbereich ist es schwer, alle Geräte abzudecken, sehe auch eher den Ansatz, dass die Security-Hersteller mit den Endgeräteanbietern kooperieren", sagt David Beier, Partner Account Manager bei Avast.

47 Prozent der von Avast in Deutschland Befragten gaben an, sich höchstens ein Mal pro Jahr in ihren Router einzuloggen und nach Updates zu suchen. 22 Prozent wussten gar nicht, dass ihr Router eine Firmware besitzt, die regelmäßig mit Aktualisierungen und Sicherheits-Updates gepflegt werden sollte.

"Fachhändler sollten ihre Kunden darauf hinweisen, dass diese für ein Mindestmaß an Sicherheit den voreingestellten Benutzernamen und das Passwort bei der Erstinstallation ihres Routers ändern und regelmäßig Updates der Firmware vornehmen müssen", empfiehlt David Beier, Partner Account Manager bei Avast. Sollen sie Probleme bei Kunden beheben, kann der WLAN Inspektor von Avast helfen. Die Software prüft Netzwerkstatus, mit dem Netzwerk verbundene Geräte und Router-Einstellungen.

"Für uns ist das ein sehr spannendes Thema,das wir sehr ernst nehmen, und auf das wir ein Auge haben", betont auch Maik Wetzel, Channel Sales Director DACH bei ESET. Sein Unternehmen sieht IoT-Geräte nach PCs und Smartphones als dritte Welle neu aufkommender Devices.

"Bei Smart TVs gibt es unterschiedliche Betriebssysteme. Manche Hersteller - und das ist der spannende Ansatz - nutzen Security als zusätzliches Verkaufsargument für ihre Geräte. Da fängt es an interessant zu werden - auch für uns als Security-Hersteller", sagt Maik Wetzel, Channel Sales Director DACH bei ESET.
"Bei Smart TVs gibt es unterschiedliche Betriebssysteme. Manche Hersteller - und das ist der spannende Ansatz - nutzen Security als zusätzliches Verkaufsargument für ihre Geräte. Da fängt es an interessant zu werden - auch für uns als Security-Hersteller", sagt Maik Wetzel, Channel Sales Director DACH bei ESET.

Bei der Frage, wie sie abgesichert werden können, müsse man sich anschauen, wie die Geräte überhaupt ausgestattet sind. "Sprechen wir über Devices, die ein Betriebssystem haben, die einen Browser haben, die internetfähig sind, die im Netz hängen oder die über eine eigene Intelligenz verfügen?", fragt Wetzel.

Erste Ansätze gibt es bereits. Zum Beispiel bietet ESET mit Smart TV Security eine Lösung für Smart TVs mit Android als Betriebssystem. Auch die Absicherung von Routern ist möglich: "Wir können mit unseren Heimprodukten heute schon sehen, welche Geräte eingeloggt sind und Nutzer benachrichtigen, wenn irgendwelche Auffälligkeiten festgestellt werden", so Wetzel. Dennoch sei das ganze Thema noch "stark entwicklungsfähig."

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