Umwelt-Eigenschaften auf dem Prüfstand
Tatsächlich verbraucht unsere Test-Plattform mit dem Intel Core i9-7900X mehr Strom (367 Watt) als die des i7-6950X (334 Watt), obwohl sie beide über eine TDP von 140 Watt verfügen, der 7900X aber aufgrund seiner Strukturverbesserungen tendenziell effizienter arbeiten sollte. Grund hierfür ist aber vor allem der höhere Takt: Der 6950X bringt es ohne manuelle Übertaktung auf höchstens 3,5 GHz, beim 7900X sind es 4,5 GHz. Da verwundert es auch nicht, dass der Sykalke-X-Chip mit 67 Grad Celsius eine höhere Hitzentwicklung aufweist - noch heißer läuft im Test nur noch der 1800X mit 72 Grad Celsius.
Intel Core i9-7900X übertaktet
Für Übertakter ist folgendes Detail interessant, wenn auch nicht unbedingt positiv: Für den Kontakt zwischen der Chipfläche (dem sogenannten Die) und dem Heatspreader (Wärmeleiter) setzt Intel lediglich auf Wärmeleitpaste statt - wie sonst üblich - auf eine metallische Verlötung zwischen den beiden Komponenten. Aufgrund des hohen Preises ist die billigere Variante aber unverständlich und für Übertakter nicht von Vorteil. So liefert der i9-7900X in etwa die gleiche Performance ab wie der Intel Core i7-6950X, in Rise of the Tom Raider kann der Vorgänger den Skylake-X aber schlagen (142 zu 133 Bilder pro Sekunde). Anders herum ist es bei Witcher 3, wo der 7900X den 6950X schlagen kann (103 zu 96 Bilder pro Sekunde).
In unseren OC-Versuchen konnten wir den Intel Core i9-7900X stabil mit über 4,6 GHz auf allen Kernen betreiben - allerdings verwenden wir eine All-in-One-Wasserkühlung mit 240-Millimeter-Radiator, die auch die Spannungswandler auf dem Mainboard mit einem Lüfter kühlt (siehe Kasten „So testet PC-WELT Desktop-Prozessoren“). Im Vergleich zu Turbo-Boost 3.0 ist der Leistungsgewinn allerdings nicht immens, auch wenn dabei nur zwei Kerne übertaktet werden. Parallel zu den höheren Taktraten schnellte der Stromverbrauch aber auf 380 Watt (gesamte Testplattform). Stimmen also die Grundlagen (Mainboard mit hochwertigen Spannungswandlern, ausreichender Stromzufuhr mir Reserven und eine gute Kühlung), dann ist eine solide Übertaktung möglich. Doch für höhere Ergebnisse müssen Sie die CPU noch besser kühlen und gegebenenfalls köpfen - also den Heatspreader abheben, die Wärmeleitpaste durch Flüssigmetall ersetzen und die Schutzkappe dann wieder fixieren. (PC-Welt)