Systemhäuser im Internet

In sieben Schritten zur idealen Homepage

Wolfgang Emmer ist Co-Founder des Netzwerks E2 Online Marketing. Zu seinen Schwerpunkten zählen Webstrategie, Performance Marketing und Social Media. Als IT-Publizist mit soziologischem Hintergrund widmet er sich nicht nur Themen wie Arbeit 4.0 sondern gibt auch Einblicke in die smarte Welt des Internet of Things.
Gibt es sie, die perfekte Homepage für ein Systemhaus? Ein Blick auf die Webauftritte von deutschen IT-Channel-Unternehmen zeigt jedenfalls, dass es zumindest viel Nachholbedarf gibt. Wir liefern Ihnen die wichtigsten Schritte zum optimalen Internetauftritt eines Systemhauses.

Gerade Systemhäuser tun sich schwer, mit ihrer Homepage den eigenen Leistungskatalog passend und zielgruppenrelevant darzustellen. Gleichzeitig wollen sie auch persönlich und ansprechbar bleiben – von einer Neukundengewinnung via Web oftmals ganz zu schweigen.

Es gibt natürlich kein Pauschalrezept für die perfekte "IT-Homepage", da Zielgruppen, Ausrichtung und Marketing von Systemhäusern oft stark variieren und sich auch im Laufe der Zeit ändern. Dennoch kann man vieles richtig machen – vor allem im Vorfeld.

Salesforce.com ist zwar keine Systemhaus-Homepage, aber ein gutes Beispiel, wie ein moderner und zielgruppen-optimierter Webauftritt aussehen kann.
Salesforce.com ist zwar keine Systemhaus-Homepage, aber ein gutes Beispiel, wie ein moderner und zielgruppen-optimierter Webauftritt aussehen kann.

Alexander Roth, Geschäftsführer und Redakteur des Münchner Kommunikationsberaters Evernine, verrät Systemhäusern, worauf es bei der Kommunikation ankommt.

Strategische Aufstellung

Bereits vor der Gestaltung der Homepage sollten Systemhäuser berücksichtigen, dass die weiten Teile des Front- und Backends inhaltlich veränderbar sind, so dass eine Homepage flexibel bleibt. Es hat nur Vorteile, wenn die Homepage Systemhäusern ermöglicht, viel selbst machen zu können.

Hier ist zwischen dynamischen Content – bei dem die Inhalte getrennt von technischen Elementen (wie Layout und Vorlagen) aufbewahrt werden und abhängig von der Suchanfrage live aus der Datenbank genommen und dem User in verschiedenen Kategorien präsentiert werden – und klassischem statischen Content zu unterscheiden.

Da sich die Inhalte in der IT-Branche ständig verändern, sollten Sie daher in jedem Fall die Menüstruktur sowie den statischen und dynamischen Content stets selbst verändern können, ohne dafür einen Dienstleister kontaktieren zu müssen. Denn dieser Schritt ist meist teuer, langsam und komplex, da die Zahl der Beteiligten steigt.

Auf das CMS kommt es an

Bei der Wahl des richtigen Contant Management Systems (CMS) sollten Systemhäuser darauf achten, dass es die genannten strategischen Punkte abdeckt und somit flexibel ist.

Roth empfiehlt Systemhäusern hier WordPress, da es intuitiv, flexibel und modular erweiterbar ist. Darüber hinaus ist es als schlankes System, das auf dynamischen Content basiert ist automatisch SEO-optimiert, so dass die Kunden die Inhalte Ihrer Homepage schneller im Web finden können.

Bei sehr komplexen Anforderungen rät der Experte zu Typo3. Alles andere sei mit WordPress problemlos handhabbar. Jedoch, so Roth weiter, ist zu beachten, dass spezielle Anforderungen an die WordPress-Homepage weniger über Plug-ins sondern vielmehr über eine zugehörige CSS/PHP-Programmierung zu lösen sind. So vermeidet man Sicherheitslücken, hält das System transparent und bei Updates der einzelnen Komponenten entstehen keine Kompatibiltätsprobleme.

Shop oder Newsletter gefällig?

Neben dem dynamischen und statischen Content sollten Systemhäuser überdenken, ob sie auch weitere Komponenten in die Homepage einbinden.

So kann es laut Roth je nach der eigenen Aufstellung sinnvoll sein, die Homepage gezielt mit Tools zu erweitern. Wichtig ist aber zu wissen, dass sich diese Elemente auch erst im Nachhinein einbinden lassen. So sollte man hiermit nicht "experimentieren", sondern Erweiterungen nur dann einsetzen, wenn diese wirklich benötigt werden. Im Systemhausumfeld sind das beispielsweise Eventmanagement-Tools (mit Anmeldung und Hotelbuchung), eine Shop-Einbindung oder ein Newsletter-Tool einzubinden. Des Weiteren empfehlen sich unter bestimmten Bedingungen Microsites bzw. Landingpages inklusive, etwa um bestimmte Themen SEO- und auch Zielgruppengerecht zu pushen.

Das Content Management System WordPress ist flexibel genug, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Typo3 sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die Anforderungen an solche Erweiterungen immens sind. Hier ist allerdings zu bedenken, dass die Änderung von Content dann schnell sehr aufwändig wird.

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