Andererseits kämpft die Branche im TV-Bereich zum Beispiel mit einem zweistelligen Preisverfall, weshalb der Branchenverband gfu für Unterhaltungselektronik zum Jahresende 2009 mit einem Umsatzeinbruch von 1,5 Prozent rechnet, und das trotz immer noch steigender Stückzahlen.
Sicherlich profitieren die Hersteller von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten auch von dem zunehmenden Cocooning-Effekt. Wie Stiftung Warentest in einem "Spezial Energie" feststellt, lähmt die Wirtschafts- und Finanzkrise so manche Entscheidung, wie man sein Geld anlegen soll. Die meisten sicheren Geldanlagen werfen kaum noch Renditen ab. "Kein Wunder, wenn in dieser Situation viele damit liebäugeln, ihr Geld jetzt lieber direkt im eigenen Umfeld zu investieren. Motto: ' Was ich hab, das hab ich sicher.' … Der Nachteil reiner Konsumausgaben ist allerdings, dass sie in Zukunft keine Erträge abwerfen", heißt es in dem Special, das energiesparende Zukunftsinvestitionen in Haus oder Wohnung als "spannende Alternative" zu reinen Konsumausgaben beschreibt.
Bei einem großen Elektrogerät wird der Verbraucher vielleicht noch glauben, dass sich die Energieeffizienzklasse A++ bald bezahlt macht. Aber im Kleinen - das zeigt auch der Run auf die letzten 100-Watt-Glühbirnen - ist das Einsehen vieler Konsumenten noch nicht besonders ausgeprägt.
Die Industrie hat viel getan den Stromverbrauch zu senken, dennoch sinkt er in Summe nicht, sondern steigt eher noch. Das liegt vor allem daran, dass mit DVD-Spieler, MP3-Player, Geschirrspülmaschine und Wäschetrockner heute viel mehr Geräte im Einsatz sind als früher.
Darauf sollte der Händler hinweisen, wenn der Kunde nicht einsehen will, für ein energiesparendes Gerät 50 oder 100 Euro mehr auszugeben. (kh)