Laut dem IFH Köln sind 47 Prozent aller Unternehmungen des Einzelhandels von dem Lockdown durch die Corona-Pandemie betroffen, weitere 23 Prozent dürfen zum Teil geöffnet sein. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm: So entfällt im Durchschnitt ein Viertel des Jahresumsatzes auf die Monate März bis Mai im Handel. Umsatz, der den Handelsunternehmen nun wegbricht.
"Auch ohne Shutdown waren die Herausforderungen im Handel groß: Amazonisierung des Konsums und verändertes Kaufverhalten lassen bisherige Geschäftsmodelle gegen die Wand laufen. Mehr denn je ist jetzt Handeln gefragt - ein Perspektivwechsel hin zur radikalen Kundenzentrierung ist der einzige Ausweg", resümiert Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln.
"Der gesamte Handel stagniert seit Jahren, durch Corona wird die Situation noch verschärft. Der Handel muss neue Formate entwickeln und an den sechs Killerfaktoren Produkt, Preis, Service, Features, IT/Prozesse und Organisation arbeiten", erläutert Marcus Diekmann, CEO von Rose Bikes und Mitinitiator von "Händler helfen Händlern".
Jetzt in der Krise ist genau der richtige Zeitpunkt, sich zu überlegen, welche Geschäftsmodelle für den Handel nach der Corona-Pandemie greifen und welche Konzepte und Services der Einzelhandel kurz-, mittel- und langfristig braucht, um die Wertschöpfung nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten.
Ideenwettbewerb für nachhaltige Geschäftsmodell
Das IFH Köln hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Initiative "Händler helfen Händlern" einen unternehmens-, branchen- und disziplinübergreifender Ideenwettbewerb, den sogenannten "Retail Hack" gestartet.
In einem Business Hackathon entwickeln ab sofort Verantwortliche aus Handels- und Herstellerunternehmen, aber auch Technologieunternehmen, Start-ups und Agenturen aus der Handelswelt gemeinsam ausgereifte und kreative Konzepte für die Zukunft. Die Lösungen werden von einer fachlich kompetenten und branchenerfahrenen Jury bewertet und der gesamten Branche zugänglich gemacht.
Während des Business Hackathons stehen ausgewählte Handelsexperten als Mentoren zur Verfügung. Teilnehmer*innen des Retail Hack profitieren von dem interdisziplinären Austausch und dem Netzwerkzugang zu anderen Organisationen und Unternehmen.
"Wir müssen jetzt gemeinsam handeln und mit vereinten Kräften an Lösungen für die Zeit nach der Corona-Krise arbeiten. Der Retail Hack bietet eine tolle Plattform, kreative und innovative Ideen auszutauschen und umzusetzen. Ich freue mich sehr darauf, neue Impulse für unsere Branche zu setzen", sagt Retail Hack Teilnehmerin Sonja Moosburger, Managing Director bei MediaMarktSaturn.
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