IBM entlässt in Europa - Arbeit und Geschäft wandern nach Osten

06.05.2005

Was der Stellenabbau für Deutschland bedeutet, ist zur Stunde unklar. Während die Gewerkschaft Verdi beziehungsweise die IG Metall damit rechnet, IBM werde bis zu 2.500 Stellen, ein Zehntel der hierzulande zählenden Belegschaft, streichen, wollte IBM-Sprecher Peter Gerdemann nur bestätigen, dass der Stellenabbau in Deutschland deutlich mehr als die 580 Arbeitsplätze in Hannover und Schweinfurt betreffen werde. "Davon kann man ausgehen," sagte Gerdemann. "Ich schließe nichts ein, und ich schließe nichts aus."

Er sagte weiter, IBM wünsche, den Stellenabbau auf freiwilligem Weg hinzukriegen. Die Beratungen mit den Arbeitnehmervertretern liefen schon, und es würden "in den nächsten Wochen sehr intensive Gespräche" mit den Arbeitnehmervertretern geführt werden.

Klar erscheint, dass IBM seine regionalen und lokalen Managementstrukturen dem lauen Geschäft anpassen wird. Ebenso, dass es, wie nicht zuletzt der Verkauf der PC-Sparte an Lenovo zeigte, das Commodity-Geschäft mit Hard- und Softwareberatung verschmähen und margenträchtigere Dienstleistungen aller Art für Unternehmen (SMB, Großunternehmen et cetera) anbieten will. Was der Stellenabbau zu den Mittelstandsinitiativen beitragen kann - diese notwendige Klärung blieb IBM bisher schuldig.

Die Gesamtkosten für die Restrukturierung gibt IBM mit zwischen 1,3 und 1,7 Milliarden Dollar an. Bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres sollen bis zu 500 Millionen Dollar eingespart werden. "Ein paneuropäisches Management ist nicht mehr notwendig", kommentierte Loughridge die gewandelte Perspektive des IT-Riesens auf Westeuropa. (wl)

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