Microsoft Hyper-V 2012 im Test

Hyper-V 2012 ist VMware vSphere dicht auf den Fersen

16.05.2013
Von Andrej Radonic

Hyper V 2012: Lizenzierung

An den Lizenzierungsverfahren ändert sich gegenüber den bisherigen Windows und Hyper-V Editionen nichts:

„Hyper-V Server 2012“ ist kostenfrei verfügbar. Für die virtualisierten Windows-Systeme müssen jeweils entsprechende Lizenzen vorliegen.

„Windows Server 2012 Standard“ enthält Lizenzen für zwei VMs, sofern der Rechner nur für Virtualisierung genutzt wird. Werden auf dem Server weitere Rollen oder Dienste außer dem Hypervisor genutzt, reduziert sich die Anzahl der VM-Lizenzen auf eins.

Die „Windows Server 2012 Datacenter Edition“ erlaubt eine unbegrenzte Anzahl von Hyper-V-VMs. Die Datacenter Edition ist dann die günstigere Alternative, wenn eine Standard Edition um mehr als 10 VM-Lizenzen erweitert werden müsste.

Beide Editionen sind lizenztechnisch limitiert auf zwei physische CPUs.

Bei Betrieb eines Hyper-V Clusters mit Nutzung von Live Migration ist zu berücksichtigen, dass eine hochverfügbare VM auf jedem beteiligten Server lizenziert sein muss. Beispiel: Für zwei Server mit jeweils zwei physischen Prozessoren und insgesamt fünf VMs im Hyper-V Cluster sind insgesamt 10 Lizenzen nötig bzw. 5 Lizenzen Windows Server 2012 Standard.

Fazit

Hyper-V ist erwachsen geworden. Mit dem jüngsten Release bietet es eine sehr gute Alternative für die Virtualisierung von Windows-Systemen – seien es Server oder Desktops. Andere Betriebssysteme wie beispielsweise Linux gehören indes nicht zum Schwerpunkt, das können andere weitaus besser.

Mit den Erweiterungen und Verbesserungen vor allem in den Bereichen Skalierung, Storage- und Netzwerk-Unterstützung sowie beim Management holt Microsoft Im Feld der Virtualisierungstechnologien mächtig auf. Hyper-V empfiehlt sich nun auch für größere und komplexere Virtualisierungsvorhaben und Cloud-Projekte.

Der Streit um die Vormachtstellung wird damit immer mehr zum Kopf-an-Kopf Rennen. Während der Feature-Vergleich von vSphere 5 mit Hyper-V 2008 R2 noch klar zugunsten von VMware ausging, holt Microsoft mit der neuesten Version seiner Software deutlich auf. Ohne Blick ins Detail lässt sich aber kaum feststellen, wo VMware noch die Nase vorne hat oder wo Hyper-V bereits mehr bietet. Den Dschungel aus unterschiedlichen Editionen, Feature-Bezeichnungen und Marketing-Aussagen hilft die Virtualization Matrix von Andreas Grothe zu lichten. (wh)

Pro Hyper-V 2012

  • Integration mit der Windows-Server-Plattform, dadurch einfache Installation und geläufige Verwaltungsoptionen,

  • umfangreiche Features,

  • umfassende Management-Optionen,

  • kostenfreie Optionen und

  • Preisvorteile gegenüber anderen Anbietern durch Integration mit dem Betriebssystem.

Contra Hyper-V 2012

  • Kaum Unterstützung für Nicht-Windows Betriebssysteme,

  • wenig Interoperabilität mit anderen Virtualisierungsanbietern/-technologien,

  • zentrales Management (System Center 2012/VMM) muss separat erworben werden,

  • lange Innovations-/Release-Zyklen.

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