Security-Features werten HP-Notebooks auf
Sie haben die IT-Sicherheit erwähnt. Ist das nicht eher ein Thema für Ihre Partner?
Fauser: Natürlich verlassen wir uns hier auf die Beratungskompetenz unserer Partner, die viele Sicherheitslösungen bei den Kunden integrieren und einführen. Aber unsere Geräte im Drucker- wie im Printer-Umfeld sind heute mit vielen Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Zum Beispiel bieten wir auf unseren Notebooks die Funktion "Sure Start" an, die von Anfang an bestimmte Boot-Viren filtert. Wir haben mit "Sure View" außerdem einen elektronischen Blickschutz, der Dritten das Ausspähen von Bildschirminhalten - beispielsweise im Café oder am Flughafen erschwert. Dann gibt es einen mechanischen "Shutter", um die Kamera auszuschalten. Und die Unterstützung der MIL-SPECs sorgt im Business dafür, dass alle eingesetzten Arbeitsgeräte robuster geworden sind.
Ähnlich sind wir bei Druckern und Multifunktions-Geräten vorgegangen. Leider denkt weniger als jeder dritte IT-Verantwortliche bei Sicherheitsthemen an Endgeräte wie PCs und vor allem Drucker. Zu wenige Anwender denken bei ihrer Kaufentscheidung über Sicherheit nach. Das zeigt eine Studie, die wir bei IDC in Auftrag gegeben haben. Auch Drucker sind Internet-fähige und damit angreifbare Endgeräte im firmeninternen Netzverbund. Durch USB-Anschlüsse, WLAN- und Bluetooth-Zugänge werden sie zum Einfallstor in Unternehmen. Das unterschätzen viele. Es ist alarmierend, wie wenige Unternehmen Drucker in ihren Sicherheitskonzepten berücksichtigen.
Das Geschäftsmodell im Druckersegment bestand lange darin, billige Drucker in den Markt zu schieben und an teuren Verbrauchsmaterialien gut zu verdienen. Ist das immer noch so?
Fauser: Wir glauben, dass es an der Zeit ist umzudenken. Wir haben einen klaren Plan, wie wir das Geschäftsmodell umstellen. Beispielsweise bieten wir heute schon Großtanksysteme an, die privaten Anwendern ermöglichen, drei Jahre zu drucken, ohne Patronen austauschen oder nachfüllen zu müssen. Ähnliches gibt es in einigen Ländern von HP bereits für Laserdrucker.
Wir fragen uns auch, ob wir nicht teurere Drucker anbieten können, dafür den Kunden aber die Option bewahren, die Tinte zu verwenden, die sie zu günstigen Preisen irgendwo anders erstehen können. Anders herum könnten wir auch günstige HP-Drucker anbieten mit der Auflage, unsere Supplies zu verwenden. Da sind wir für alle Optionen offen, vergleichbar mit vertrags- und nicht-vertragsgebundenen Mobilfunkangeboten.
HP-Geschäftsmodell basiert auf einem Technologiekern
Wenn man auf Ihre Unternehmensbereiche Advance und Disrupt blickt, stellt sich die Frage, ob man sich HP nun zweigeteilt vorstellen muss. Das sind ja zwei völlig unterschiedliche Geschäftsfelder.
Fauser: Nicht unbedingt, wir reden im Prinzip über die gleichen Basistechnologien. Die Druckköpfe in einem Abteilungsdrucker unterscheiden sich nicht so stark von denen in einem 3D-Drucker. Microfluidics ist die einende Technologie dahinter. Darauf basiert im Kern das thermische Tintenstrahlverfahren. Es geht um die Wissenschaft, kleinste Mengen von Flüssigkeiten kontrollierbar zu manipulieren. Ausgehend vom klassischen Tintenstrahl-Druck sind wir jetzt den großformatigen Druck angegangen und haben hier die Industrialisierung vorangetrieben. Der nächste Schritt ist der 3D-Druck: Hier drucken wir mit einer Flüssigkeit in einem Pulverbett, der Unterschied zum Druck auf Papier ist gar nicht so groß.
Uns interessiert Additive Manufacturing. Wir konzentrieren uns auf Maschinenbau und den Automotive-Sektor, den Gesundheits- und den orthopädischen Bereich. In Zukunft können Kosmetik und Pharmazie hinzukommen. Dort möchten wir klassische Fertigungsprozesse ersetzen. Da sind wir heute noch nicht, aber das ist die Zukunft.