Elektronikversender Coolblue expandiert

Holländischer Online-Platzhirsch kommt nach Deutschland



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Mit einer eigenen Lieferflotte und einem Jahresumsatz von 1,5 Milliarden ist Coolblue in den Niederlanden der Online-Platzhirsch im Elektronikhandel. Nun expandiert der Elektronikversender nach Deutschland.
Pieter Zwart, Gründer und CEO von Coolblue, startet den Angriff auf Notebooksbilliger & Co.
Pieter Zwart, Gründer und CEO von Coolblue, startet den Angriff auf Notebooksbilliger & Co.
Foto: Coolblue

Um die verpassten Chancen von Notebooksbilliger.de aufzuzeigen, wird gerne das niederländische Pendant Coolblue als Vergleichsgröße herangezogen: Der 1999 gegründete Elektronikversender knackte bereits 2017 die Umsatzmilliarde und kam im zurückliegenden Geschäftsjahr auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro - bei einem Nettoprofit von 15,2 Millionen Euro.

Das Unternehmen mit mehr als 4.600 Mitarbeitern liefert aus seinen elf Logistikzentren mit mehr als 240 eigenen Lieferfahrzeugen an Kunden in den Niederlanden und in Belgien. Mit 12 Stores ist Coolblue dort inzwischen auch im stationären Handel vertreten. Deutsche Wettbewerber wie Notebooksbilliger-Gründer Arnd von Wedemeyer verfolgen die Entwicklung der Holländer schon länger aufmerksam. Coolblue sei ein "tolles Geschäftsmodell, das in einem kleinen, dicht besiedelten Land offensichtlich sehr gut funktioniert", bekannte Wedemeyer 2018.

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Nun wird nicht nur Notebooksbilliger.de die Möglichkeit haben, zu sehen, ob das Modell auch hierzulande erfolgreich ist: Coolblue hat seine Expansion nach Deutschland bekanntgegeben und will nun a m Niederrhein seine Infrastruktur, bestehend aus eigenem Liefernetzwerk, Installationsservice, Kundenservice, Fahrradkurieren und Store, aufbauen. Zunächst soll der Service im Großraum Niederrhein und in Teilen des Ruhrgebietes verfügbar sein: in Düsseldorf, Duisburg, Essen, Oberhausen, Mühlheim, dem Kreis Kleve, Kreis Wesel, Kreis Mettmann, Kreis Viersen sowie in Wuppertal, Remscheid und Solingen.

Coolblue verkauft nicht nur online sondern betreibt auch zwölf eigene Stores - bald soll es auch in Deutschland Läden geben
Coolblue verkauft nicht nur online sondern betreibt auch zwölf eigene Stores - bald soll es auch in Deutschland Läden geben
Foto: Coolblue

Weiterer Ausbau der Infrastruktur geplant

Pieter Zwart, Gründer und CEO von Coolblue erklärt zu der Expansion: "Ab heute bieten wir unseren Coolblue-Service auch in Deutschland an. Am Niederrhein starten wir mit der Auslieferung und Installation unseres "Weiße Ware"-Produktportfolios durch unsere Liefer-Helden. In Kürze wird es über die Coolblue-Website und die App noch weitere Services und Produktkategorien geben. In Düsseldorf werden wir kleinere Bestellungen bald mit CoolblueRadelt, unserem eigenen Fahrradkurier-Service, ausliefern. Außerdem möchten wir einen eigenen Coolblue-Store in Düsseldorf eröffnen. Auf diesem Wege möchten wir alles bieten, um unsere Kunden glücklich zu machen."

Im Laufe des Jahres 2020 will Coolblue seine Infrastruktur weiter ausbauen sowie verschiedene Services und Produktkategorien zu seinem Portfolio hinzufügen, das über die Website und die App erhältlich ist. Ebenso sind das Fahrradkurier-Netzwerk und ein Store in Düsseldorf in Planung. Auch in Deutschland will Coolblue als Erfolgsstrategie auf das Ziel einer überdurchschnittlichen Kundenzufriedenheit setzen. Diese Ausrichtung spiegelt sich in allen Aspekten des Serviceportfolios wider, darunter eine schnelle Lieferung, persönliche Beratung, die Entsorgung der Altgeräte und die flexible Wahl des Liefertermins für Weiße Ware.

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