SHD: Cloud Computing ist im Moment in aller Munde. Durch den Fortschritt in der Virtualisierungstechnologie werden in naher Zukunft IT-Strukturen fast durchgängig durch Software abgebildet. Wo stehen die Unternehmen in Deutschland aktuell und welchen Nutzen können sie aus diesen Entwicklungen ziehen?
Hradilak: Es empfiehlt sich, Cloud Computing als Begriff aufzubrechen. Hinter diesem Slogan stehen eine Reihe von IT-Leistungsmodellen, aber auch von Technologieinnovationen. Aber Cloud Compuring ist ganz klar mehr als ein Marketing-Hype. Für den IT-Markt 2013plus sind sicher Software-as-a-Service (SaaS) und Infrastructure-as-a-Service (IaaS) bestimmende, weil marktreife Themen. SaaS wächst schneller, als der traditionelle Softwaremarkt und hat im Mittelstand auch die ERP-Plattformen erreicht. IaaS hat das Potenzial, das klassische monolithische Outsourcing aufzubrechen. In jedem Fall erhöht es die Flexibilität im Zukauf von IT-Infrastrukturleistungen.
Unternehmensintern ist Virtualisierung längst als Plattformtechnologie gesetzt. Eine der spannenden Herausforderungen ist die gesamte RZ-Infrastruktur (Rechenleistung, Speicher, Bandbreite) dynamisch und agil nach den Anforderungen von Applikationsdiensten/Prozessen auszugestalten und steuerbar zu machen.
Für Anwenderunternehmen geht es bei SaaS und IaaS um die Verringerung von IT-Kosten, was im Einzelfall und bei genauerem Hinsehen nicht immer gelingt.
Die wesentlichen strategischen Treiber sind Flexibilität und Schnelligkeit, wie die Unternehmens-IT von einer begrenzenden zu einer beschleunigenden Ressource zu machen, die schneller und passgenauer die Geschäftsanforderungen unterstützt. Ein Beispiel: Die neue Niederlassungen in Tagen und nicht nach Wochen eröffnen zu können.
SHD: Sie beschreiben in Ihrem "Ausblick 2018" die Verdrängung der klassischen IT-Services in cirka 10 bis 15 Jahren. Das "Designen hervorragender Dienstleistungen" wird für Sie zur neuen Kernkompetenz. Können Sie uns das genauer erklären?
System-Haus-Dresden GmbH
Seit über 20 Jahren ist die in Dresden ansässige SHD GmbH als IT-Servicedienstleister tätig. Spezialisiert hat sich das Unternehmen vor allem auf eCommerce, Portalserver, Communication & Collaboration, Mobile Device Management, Business Process Management, Datensicherheit und Security. BW
Hradilak: IT-Dienstleister sollten sich kontinuierlich zu den eigentlichen Kundenherausforderungen und Bedürfnissen vorarbeiten, die nicht vorrangig IT-Plattformen und -Technologien sind. Kundenbedürfnisse drehen sich um die Differenzierung gegenüber den jeweiligen eigenen Kunden, um bessere Prozesse, um Stabilität und Sicherheit.
Informationshoheit, respektive "informationelle Selbstbestimmung für Unternehmen" gewinnt erheblich an Bedeutung. IT ist und bleibt in die Erfüllung dieser Bedürfnisse untrennbar integriert.
Kunden werden zunehmend Wert auf vollständige Lösungen legen und damit immer offener für den Zukauf von IT- Diensten sein. Kunden, die weiterhin auf eigene IT-Ressourcen setzen, werden sich zunehmend auf IT-Partner stützen, die ihnen die wachsende Komplexität von IT-Infrastruktur - siehe Kommunikation und Sicherheit - abnehmen.
Manch ein IT-Dienstleister wird sich zum Prozessmanager entwickeln. Andere werden als Heimat der besten Projektmanager, Engineers und Technologie-Gurus weiterhin komplexe Infrastrukturen managbar bereitstellen und insbesondere ihren Kunden deren Informationshoheit absichern helfen. Und: IT-Dienstleister, die sich direkt in den Geschäftsbedürfnissen ihrer Kunden verankert haben, werden auch auf der hundertsten "Utility-Welle" mitreiten und nicht untergehen.
Auf dem firmeneigenen Blog, stellt das Systemhaus SHD eine weitere Plattform zur Verfügung, auf der sich Kunden und Interessenten unter anderem zum Thema Service weitere Anregungen holen können. Auch mitdiskutieren sei ausdrücklich erwünscht.. (bw)