IT-Reseller holen auf
Insgesamt sehen die Spezialisten eine zunehmende Bedeutung des IT- und Systemhaus-Channels gegenüber dem klassischen AV-Kanal. "Diese Entwicklung findet definitiv statt", bestätigt Stefan Krüger von Viewsonic. Das liege daran, dass der IT-Handel vermehrt LFDs statt TV-Lösungen anbiete. Iiyama-Mitarbeiter Oliver Seeger führt dies auch auf das Engagement der Grossisten zurück: "Die großen IT-Distributoren folgen diesem Trend und bieten in eigens gegründeten Digital-Signage-Abteilungen Lösungen an, die Lage Format Displays enthalten", beschreibt er. Damit stehe Digital Signage dem IT-Reseller "mehr und mehr" offen.
Laut Samsung-Manager Korn konnte sein Unternehmen den Händlerkreis durch neue Zielgruppen kontinuierlich erweitern: "Immer mehr IT-Reseller melden sich bei uns, um mit Large Format Displays Zusatzgeschäft zu generieren", berichtet der Monitorvertriebschef.
Für Ingram-Manager Wittel liegen die Möglichkeiten vor allem in der ganzheitlichen Vernetzung der Lösung: "Hier gibt es für die Distribution einiges an Informationsarbeit zu tun, wenn ein IT-Reseller jedoch ein Projekt realisiert hat, dann lässt das nächste nicht lange auf sich warten", macht Wittel Mut. Stephan Peters von NEC führt diese Entwicklung auf die wachsende Vielfalt der Zielkunden zurück. "Darüber hinaus ist es selbstverständlich auch für Endkunden von Nutzen, wenn er die Displays über den gleichen Händler beziehen kann, wie die restliche IT-Ausstattung". Dies zahle sich nicht nur hinsichtlich der Anschaffungskosten, sondern vor allem auch im Servicefall aus.
Für LG-Manager Sander ist "diese Tendenz nicht ganz neu". Auch er arbeitet mit IT-Händlern zusammen, die festgestellt haben, dass in ihrem Kundenumfeld durchaus Potenzial für großformatige Displays vorhanden ist. "Der große Durchbruch bleibt bislang jedoch aus", beklagt Sander. Und das trotz vielversprechender Margen durch Add-on-Geschäft und diversen Serviceleistungen.
Die technische Entwicklung geht weiter
Die fortwährende technische Weiterentwicklung trägt sicher auch zur Steigerung der Bedeutung des IT-Kanals bei. "Allen voran ist hier die 4K-Technologie zu erwähnen, die mehr und mehr Einzug hält", erklärt Ingram-Spezialist Michael Wittel. Anhaltend seien auch der Einsatz von interaktiven Systemen und die Einbindung von Mobile Devices. Im Content-Umfeld sieht Wittel einen Trend zu HTML-basierten und Cloud-gestützten Systemen.
Dazu kommt, dass immer mehr Funktionen in das Display selbst integriert werden. "Parallel schmilzt derzeit der Markt der Mini-PCs und Media-Player, da immer mehr Displays von Haus aus mit einem integrierten Media-Player ausgestattet sind", erklärt LG-Manager Sander. "Dafür haben wir für unsere LFDs System on Chip entwickelt. Ein externer Media-Player ist nicht mehr notwendig", bestätigt Markus Korn von Samsung. "Eine besonders auffällige Entwicklung ist, das die Displays selbst immer intelligenter werden, sich also vom reinen Display zur intelligenten und selbstständig agierenden Anwendung entwickeln", ergänzt Wilfred de Man von MMD.
Auch die Panels selbst werden kontinuierlich verbessert. So registriert Also-Manager Tobias Nagel eine deutliche Veränderung bei den Bildschirmdiagonalen: "Waren vor zwei Jahren 65-Zoll-Geräte noch Exoten, so können wir heute beobachten, dass Displays mit diesen Zollgrößen fast zum Standard geworden sind", stellt er fest.
"Die Displays werden günstiger, größer und heller und verbrauchen immer weniger Strom", erklärt Systeam-Produktexperte Rademacher. Der Wechsel zu LED-Backlights sei bei den meisten Herstellern bereits erfolgt. "Dank des Umstiegs auf LED wurde der Energiebedarf reduziert, und es wird stetig an weiteren Verbesserungen gearbeitet", bestätigt Viewsonic-Vertriebler Krüger. (awe)