Desertec spaltet

Greenpeace hält Strom aus der Wüste für machbar

09.07.2009
Das von der Münchener Rück vorgestellte 400-Milliarden-Projekt Desertec zur Belieferung deutscher Haushalte mit Solarstrom aus der Wüste wird viel gelobt, findet aber auch Kritiker…
Mit einem Mix aus Sonne- und Windenergie könnte die Sahara ganz Europa und Nordafrika mit Strom versorgen. Oder auch die ganze Welt, so die Desertec-Vision.
Mit einem Mix aus Sonne- und Windenergie könnte die Sahara ganz Europa und Nordafrika mit Strom versorgen. Oder auch die ganze Welt, so die Desertec-Vision.

Greenpeace hat sich in einer jetzt vorgelegten Studie für Solarstrom aus der Wüste ausgesprochen und unterstützt das von der Münchener Rück vorgestellte 400-Milliarden-Projekt Desertec zur Belieferung deutscher Haushalte mit Solarstrom aus der Wüste.

Ein kleiner Zipfel der Sahara oder anderer Wüsten würde reichen, um Deutschland komplett mit Solarstrom zu versorgen, für die Versorgung der gesamten Weltbevölkerung müssten es schon wesentlich mehr Solarthermiespiegel sein, aber auch die Fläche ginge in der Sahara unter.

Hinzu käme, dass sich über die Solaranlagen auch Süß- aus Salzwasser gewinnen ließe, was wiederum den Ländern in der Region nutzen würde.

Das Projekt stößt aber nicht nur auf Begeisterung, sondern auch auf Kritik, selbst von ausgesprochenen Solarbefürwortern. Eines der Hauptargumente dagegen ist, dass die Wüstenländer politisch instabil sind und die Gefahr groß sei, dass die Leitungen von Terroristen gekappt werden könnten. Um den Strom nahezu verlustfrei nach Europa zu schaffen, schweben Greenpeace übrigens Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsnetze (HGÜs) vor.

SPD-Bundesvorstand Hermann Scheer, Präsident von Eurosolar, zum Beispiel fragte Ende Juni 2009 "Warum in die Ferne schweifen?" und warnt vor hohen Kosten und voreiligen Investitionen.

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