Die Community aktivieren
Vieles, was den Erfolg von Websites ausmacht, kommt nicht von den Machern selbst, sondern von den Besuchern. Ein Online-Shop ohne Kundenrezensionen? Ein Blog ohne Bewertungen und Kommentare? Beides nur die Hälfte wert. Auch wenn manche Kommentare oder Nutzer-Rezensionen von zweifelhafter Qualität sind: Der Besucher des Shops sieht, dass hier etwas los ist und fleißig mitgemacht wird.
Es geht nicht mehr so stark darum, die beste Suchmaschinenoptimierung der Welt zu betreiben oder das beste Webdesign hinzulegen. Die Mechanik "Suchbegriff in Google und dann zur Website" gibt es zwar noch, doch immer mehr Traffic kommt inzwischen durch Social Media und Empfehlungen von anderen Usern.
Viel wichtiger ist es, die Community zu aktivieren und ständig zu befeuern. Dazu muss man ihr Möglichkeiten geben: Kommentare aktivieren, Share und Like-Buttons, Auftritte auf allen Social-Media-Plattformen einrichten und überhaupt dialogbereit sein. Jeder muss sich klar machen, dass dies einen bestimmten Kontrollverlust und das ein oder andere öffentliche Gemecker in negativen Kommentaren bedeutet, doch der ist es wert.
Der Launch zur Deadline
Auch im Webdesign gibt es immer etwas zu verbessern. Perfektionismus und der Ehrgeiz, etwas besser zu machen als alle anderen, sind gute Ziele - der Plan kann aber auch nach hinten losgehen. Einmal kurz nicht aufgepasst, und schon läuft man im Web hinterher. Für Relaunch oder Start einer Website sollte es daher nicht nur eine Deadline geben - man sollte sie auch einhalten. Sonst besteht die Gefahr, sich in zu vielen Features, noch mehr Feinschliff und weiteren Tests zu verzetteln. Vor lauter Perfektionismus geht das Projekt dann gar nicht mehr oder viel zu spät an den Start. Wie bei jeder Art von Projekten gilt: Die Deadline im Auge zu behalten hilft auch, das Budget nicht zu überziehen (fragen Sie mal in Berlin nach). Websites sind sowieso nie fertig. Nach dem Launch gibt es immer noch genug Gelegenheit, Features nachzuliefern oder hier und da etwas zu verbessern. (sh)
Alles verstanden? Dann gibt es abschließend noch einmal die vorgestellten Positiv- und Negativbeispiele als "Executive Summary" zum Durchklicken (Stichwort Bilderstrecke ;-)):
- Goldene Regeln fürs Webdesign
Das Webportal Mashable.com lebt "Community Engagement" vor, wie kaum eine andere Site (und schreibt auch primär über Social Media-Themen). Hier können Website-Betreiber viel lernen. - LinkedIn App
Das Business-Portal LinkedIn bietet eine gut gemachte mobile Website, weist aber beim Start ausdrücklich auf die App hin. Wer alle Funktionen nutzen möchte ist damit besser bedient. - 404 in originell
Ein simples Detail wie originelle 404-Seiten können den Unterschied zur Konkurrenz ausmachen: Hier die Beispiele 9gag.com... - 404 in originell - Teil 2
... und lousypennies.com - "ContentOut"
So wird es in der Praxis oft (falsch) gemacht: Bevor Kunde und Webdesigner wissen, welcher Inhalt auf der Seite landet, werden schon Navigation, Menüs und vieles mehr gestaltet. - "ContentOut" - Teil 2
Der Inhalt passt oft gar nicht in die Wireframes, die für die Seite entworfen wurden. - Google Doodle
Google unterhält seine vielen täglichen Besucher mit immer neuen Doodle-Überraschungen. - Ifttt
Die Website "If this then that" zeigt gut, wie ein minimalistisches, modernes Design aussehen kann... - Ifttt - Teil 2
... auch noch nach dem User-Login. - Lektüre
Das Buch "Responsive Web Design" zeigt wie man mehr als das oft praktizierte Umschalten zwischen drei Seitengrößen erreichen kann.