Gast-Kolumne: IPTV wird zum Massenmarkt - und zum neuen Geschäftsmodell für den aktiven Fachhandel

17.05.2007

Für bestimmte Services wie etwa Premium-Inhalte ist der Endkunde durchaus bereit zu bezahlen. Für Inhalte, die mit dem derzeitigen Broadcasting-TV vergleichbar sind, gäbe es jedoch keinen oder nur einen sehr eingeschränkten Bezahlmarkt. Im freien, also kostenlosen Internet-TV (Open-IPTV) hingegen nimmt der Kunde gerne alle Angebote wahr, weltweit werden jetzt schon zirka 7.000 Anbieter gezählt.

Nur: Wie bringt man die Inhalte ins Wohnzimmer und nicht nur auf den heimischen PC? Genau um diese Frage werden sich in den nächsten Jahren interessante neue Märkte eröffnen und entwickeln.

Aus der Zusammenführung der bisher getrennten Anschlüsse für TV und Telefon und dem hohen Bandbreitenbedarf ergibt sich ein Wachstumspotenzial, welches einen ähnlichen Impuls für die Branche ergeben könnte, wie Anfang der 90er Jahre durch das Satellitenfernsehen. Auch hier hat vor allem der Fachhandel profitiert.

Bitkom geht davon aus, dass IPTV ein willkommener Treiber für die sich bislang noch eher behutsam vollziehende CE-Heimvernetzung werden wird. Diese Entwicklung ist in den USA in vollem Gange, in England und Skandinavien entwickeln sich ebenfalls erste spezialisierte Vertriebstypen im Handel. Allen gemein ist, dass sie sich auf hochwertige und anspruchsvolle Kunden fokussieren.

Und damit nicht genug: Der Bandbreitenbedarf innerhalb des Heimnetzwerkes wird - insbesondere bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer High-Definition-Quellen - exponentiell ansteigen. Experten rechnen hier mit Bandbreitenbedürfnisse von mehr als 100 MBit/sec bis hin zu 1 GBit/sec. Die typischen, heutigen Verkabelungen und die Standorte der "Dosen" müssen also in der Breite des Marktes verändert werden. Alles im allem also eine erfreuliche Nachricht für die Fachwerkstätten. Voraussetzung für die Teilnahme am Erfolg ist aber die frühzeitige Entwicklung geeigneter Vermarktungskonzepte - und hier sind die Handelskooperationen gefordert. (go)

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