"Die Infrastruktur liefert nur die Basis für das Cloud Computing", erklärte Richard Christou, Corporate Senior Executive Vice President, zum Auftakt der alljährlichen Fujitsu-Hausmesse VISIT in München. Um die Vorteile des Konzepts ausschöpfen zu können, bräuchten Unternehmen eine ganze Reihe zusätzlicher Systeme und Prozesse, die wichtige Aspekte wie Security oder Datenschutz adressierten. Notwendig seien auch Professional Services, die IT-Verantwortliche etwa bei der Entscheidung helfen, welche Anwendungen in die Cloud wandern können und welche inhouse betrieben werden müssen.
In all diesen Feldern sieht sich Fujitsu mit seinem traditionell breiten Infrastruktur-Angebot gut aufgestellt. Hinzu kommen die weltweit verfügbaren Dienstleistungen der Fujitsu-Services-Sparte. Unterm Strich, so Christou, strebe der Konzern ein "globales Angebot" für Cloud-Interessierte, an, das von der Infrastruktur über Anwendungen bis hin zu den benötigten Services alles abdecke.
Auf der VISIT 2010 präsentierte Fujitsu denn auch eine Reihe neuer Angebote, die insbesondere Security-Aspekte berücksichtigen. Dazu gehört die "Dynamic Cloud", eine Sammlung von integrierten und vorkonfigurierten Services, mit deren Hilfe Unternehmen einfacher auf Cloud-Betriebsmodelle migrieren können sollen.
Kunden könnten entsprechend ihrer Geschäftsanforderungen richtliniengenau festlegen, an welchem Ort die Daten gespeichert werden und wie eine spätere Übertragung dieser Daten geregelt sein soll, versprach der Anbieter. Damit schaffe man zwei grundsätzliche Probleme aus der Welt, deretwegen sich Unternehmen heute noch gegen Cloud-Angebote entschieden: die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die Portierbarkeit der Datenbestände.
- CW-Umfrage im Überblick
Hier finden Sie die wichtigsten Ergebnisse der CW-Umfrage zum Cloud Computing im Überblick. - Die meisten beobachten die Cloud
Die Cloud beschäft nahezu jeden Anwender. Knapp 85 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich mit den Thema auseinandersetzen. - Viele beziehen bereits Services
Oft lassen die Anwender den Überlegungen auch Taten folgen. Knapp 30 Prozent beziehen bereits Dienste aus der Wolke. Ausdrücklich gegen eine Cloud-Nutzung haben sich weniger als 15 Prozent ausgesprochen. - Applikationen sind beliebt
Wenn sich Anwender für Cloud-Angebote interessieren, dann vor allem für Geschäftsanwendungen und Speicherkapazitäten. - Cloud-Dienste gegen Lastspitzen
Die Befragten schätzen die Flexibilität der Cloud-Services. Sie nutzen derartige Dienste beispielsweise, um Lastspitzen abzufedern. - Die Skepsis bleibt
Die Bedenken richten sich vor allem gegen Sicherheits- und Datenschutzproblemen. - Amazon und Google führen
Nach Einschätzung der Befragten führen Amazon und Google derzeit das Feld der Cloud-Provider an. - In fünf Jahren: Platzhirsch ist Google
Auch in fünf Jahren wird Google zu den führenden Anbietern zählen, doch die traditionellen IT-Anbieter haben aufgeholt. - Klassische Provider genießen Vertrauen
Google hat ein wesentliches Problem. Die Anwender vertrauen dem Konzern nicht. Sie wenden sich lieber an etablierte Anbieter wie IBM und T-Systems. - Sympathien für die Deutsche Cloud
Der Bitkom hat auf der CeBIT 2010 vorgeschlagen, eine deutsche Cloud zu installieren. Das trifft durchaus auf Zustimmung der Anwender. - Wichtige Daten bleiben inhouse
Dennoch speichern die Nutzer ihre kritischen Daten ungern in der Wolke. - Kein Einfluss auf die interne IT
Cloud wird die heutige IT um Services ergänzen, die Arbeit der internen IT aber nicht überflüssig machen.