Seit geraumer Zeit speichern viele Kameras und praktisch sämtliche Smartphones Ortsinformationen in den Metadaten der Aufnahmen. Bislang konnte Adobes Programm Lightroom damit nur wenig anfangen, respektive waren externe Plug-ins erforderlich, um der Software das Geotagging beizubringen.
Die Bildverwaltung "Photoshop Lightroom 4" bietet dagegen eine komfortable Möglichkeit, Fotos mit Ortsdaten auf einer beliebig skalierbaren Karte einzublenden, die die Software von Google Maps entleiht. Beim Anklicken eines Fotos in der Filmstreifen-Ansicht unterhalb der Karte beginnt das korrespondierende Symbol in der Kartenansicht, kurz auf und ab zu hüpfen, so dass sich auf einen Blick feststellen lässt, wo eine Aufnahme entstanden ist. Fotos, in denen keine Ortsinformationen hinterlegt sind, lassen sich durch einfaches Klicken und Ziehen auf die Karte mit solchen Informationen anreichern.
Die andere, sofort augenfällige Neuerung in Lightroom 4 ist das Modul "Buch", ein umfangreiches Layoutprogramm, mit dessen Hilfe sich Fotobücher gestalten lassen. Mehr als 180 Layouts sind da zu finden, in die sich Fotos einfach per Klicken und Ziehen einfügen lassen.
Die Entwürfe machen einen sehr professionellen Eindruck, einzig die Möglichkeit, die Bücher mit Texten zu versehen, ist wenig komfortabel: Schriftart, Schriftstil, Größe, Deckkraft und Ausrichtung müssen über ein Bedienfeld rechts neben dem Textfeld justiert werden, was für Benutzer, die an den Komfort moderner Textverarbeitungen gewöhnt sind, etwas gewöhnungsbedürftig ist. Ist das Buch fertig, können Sie es in ein PDF-Dokument exportieren oder über den Dienstleister Blurb direkt ein oder mehrere Exemplare bestellen.
- Photoshop Lightroom 4
Schnell organisiert: Die Raster-Ansicht bietet vordefinierte und frei definierbare Filter, um den Bildbestand zu verwalten - Photoshop Lightroom 4
In der Proof-Vorschau werden Bilder so dargestellt, wie sie ausgedruckt aussehen sollten - Photoshop Lightroom 4
Eine Korrektur, viele Fotos: Über „Einstellungen kopieren“ lassen sich einmal vorgenommene Verbesserungen auf beliebig viele weitere Fotos anwenden - Photoshop Lightroom 4
Lang ersehnt, eindrucksvoll implementiert: Der Arbeitsbereich „Karte“ erlaubt die sinnvolle Nutzung von Geotags - Photoshop Lightroom 4
Schwarzweiss-Umsetzung für Anspruchsvolle: Lightroom 4 kann die Tonwerte von acht Farbkanälen mischen, um das optimale Schwarzweiss-Resultat zu erreichen - Photoshop Lightroom 4
Nicht nur für Fotos: Lightroom verwaltet und zeigt auch Videoaufnahmen. In einigen Fällen muss allerdings das kostenlose Quicktime installiert werden
Fotos im Web veröffentlichen
Wer seine Fotos lieber im Web veröffentlichen möchte, findet dazu zwei aus unerfindlichen Gründen nicht im selben Modul angebotene Möglichkeiten: Im Modul "Bibliothek" sind die "Veröffentlichungsdienste" hinterlegt. Integriert sind hier die Fotoplattform Flickr und das soziale Netzwerk, Facebook. Bevor sich Fotos dorthin übertragen lassen, muss Lightroom 4 logischerweise erst einmal eine Verknüpfung mit den entsprechenden Konten erstellen.
Die andere Möglichkeit findet sich im Modul "Web". Hier lassen sich unter Zuhilfenahme etlicher Vorlagen Web-Galerien erstellen, wahlweise als Flash-Anwendungen oder auf reines HTML beschränkt. Nachdem die Zugangsdaten eingegeben sind, lässt sich eine Galerie direkt via FTP auf den Server schicken.
Auch die übrigen Module halten, was sie versprechen: Die Bibliothek bietet eine einfache Möglichkeit, den Bildbestand zu filtern, um gezielt Bilder mit bestimmten Inhalten, von bestimmten Kameras oder aus einem bestimmten Zeitraum zu finden. Unter "Entwickeln" stehen alle wichtigen nicht-destruktiven Bearbeitungsmöglichkeiten bereit und über das Modul "Drucken" lassen sich vom Kontaktabzug bis zur Grußkarte Fotos zu Papier bringen.