Der Neu- oder Umgestaltung einer Internetseite sollten immer fünf Überlegungen vorausgehen. Dabei handelt es um die Optik, die Struktur, die Zielgruppe, die Aktualität und die Kontaktmöglichkeiten. Wir gehen im Folgenden detailliert darauf ein und zeigen an Online-Auftritten ausgewählter Systemhäuser, wie bereits erfolgreich gearbeitet wird.
Mit der richtigen Herangehensweise können somit auch kleinere Systemhäuser mit wenig Budget die Grätsche zwischen Funktionalität des Service-Angebots und aufsehenerregendem Design meistern.
(--> Lesen Sie auch Hat der Begriff "Systemhaus" ausgedient?
sowie Die besten Systemhäuser 2014)
1. Klare Optik mit Bild und Text
Design ist nicht nur eine Frage des Geschmacks: Unternehmen tragen damit ihr Selbstverständnis nach außen. Entscheidend dafür ist der Einsatz von Bild und Textelementen. Folgende Tipps helfen weiter:
Setzen Sie auf ansprechende Bilder, denn, wie Webexperten herausgefunden haben, sie wecken Emotionen und entscheiden zunehmend darüber, ob man auf einer Webseite bleibt – auch im B2B-Umfeld.
Die Bilder sollten einen einheitlichen Look haben – der Einsatz von Tiefenschärfe hilft Spannung zu erzeugen.
Bei der Schrift sollten Sie auf größere Schriften setzen, die auf Schnörkel, zu starke Serifen oder sonstige Effekte weitgehend verzichten. Das hilft beim mobilen Konsum – und auch Besucher der älteren Generation freuen sich.
Zu viel Text erschlägt den Leser – daher sollte im Vordergrund das Wichtigste auf einen Blick zu finden sein (z.B. in Kästen oder Schaubildern) und auf lange Fließtexte verzichtet werden.
Einfache Sprache, ohne zu viel Fachvokabular, hält potenzielle Kunden ebenfalls bei Laune.
Extras wie Designelemente, Grafiken, Videos sollten sparsam dosiert sein und den Inhalt unterstützen – anstatt die Seite zu überladen.
Zu guter Letzt: Setzen Sie auf eine zweite Meinung und bitten Sie eine unbeteiligte Person, die Sie für jung und modern halten, Ihre Homepage zu beurteilen.
So besser nicht:
Klickt man sich durch verschiedene Systemhausseiten, fallen die vielerorts zu findenden "Bleiwüsten" auf. Im Extremfall sind wir bei einem Münchner IT-Dienstleister auf eine Seite gestoßen, die kein einziges Bild und lediglich eine Menüleiste auf weißem Hintergrund enthält.
Grundsätzlich ist zu viel Text nicht sehr einladend und hält den User tendenziell nicht auf der Seite. Ein kleineres bayrisches Systemhaus setzt daher zwar auf Bildmaterial direkt im Header. Doch: Die eingefärbte Fotografie eines jungen Mannes bannt den Betrachter mit einem sehr eindringlichen, beinahe unheimlichen Blick. Achten Sie daher auf die Wirkung Ihrer Bilder!
Schlankes Design: Silpion setzt auf ein modernes Paralax-Scrolling Design und verzichtet gänzlich auf Drop-Down in der Header Navigation.
Medieneinsatz: Cancom breitet beispielsweise das Thema Mobility durch klassischen Texteinsatz auf, unterstützt diesen aber mit weiterführendem Content in Form von Video (sowohl im Header als auch in der Sidebar) und Blog-Beiträgen.
Menü und Style: Auch Nasdo setzt auf Parallax-Scrolling, doch hier findet sich oben eine klassische Menüleiste mit Drop-Down, über die alle wichtigen Aspekte und Themen zu finden sind.
Die Kachel-Optik von Datagroup gehört heute schon zu den Klassikern des Webdesigns, ist aber auch funktional und sieht gut aus.
Gute Texte: Allgeier setzt zwar auf viel Text, bereitet diesen aber business-gerecht auf, reduziert Fachjargon und setzt auf Aufzählungen.
Fritz & Macziol zeigt zentral den Service-Bereich.
Bechtle zielt wohl auf Conversions ab und weist auf der Startseite – sowohl im Bild als auch einem ganz oben eingeblendeten Text – auf den Shop hin.
Das Systemhaus Cancom setzt mit einem Blog auf dynamischen Content.
Auch die Hartl Group setzt auf Farbe und Parallax-Scrolling für ihren Webauftritt.
Ciscos Top-Partner und Collaboration-Spezialist Avodaq kommt in seinem Webauftritt ganz modern daher.
Die richtigen Bilder finden
Um als Systemhaus mit den richtigen Bildern für Interesse zu sorgen, können Sie:
Grafiken in Ihrem CI von einer Agentur erstellen lassen.
Einen Fotografen einsetzen, der Ihr Unternehmen mit tiefenscharfen Bildern in Szene setzt.
Stockfotos nutzen. Hier sollten Sie aber besonders darauf achten, dass diese konsistent sind und zusammenpassen.
Fragen Sie sich also, wie ein Bild auf Sie wirkt und, ob das Motiv zum Selbstverständnis (groß, klein, international, persönlich etc.) passt.
Weitere Effekte wie bewegte Elemente, Videos und Grafiken sollten – wie auch die Bilder – danach ausgewählt werden, ob sie die gewünschte Wirkung verstärken und die Inhalte herausheben. Im Zweifel ist hier weniger mehr, denn auch mit mobilen Geräten und bei langsamen Internetverbindungen sollte der Nutzer noch auf die Website zugreifen können. Geschickt arbeitet zum Beispiel Cancom mit dem gezielten Einsatz von Videos, die den Text begleiten sowie weiteren Content-Angeboten auf einem gesonderten Unternehmensblog.