Sexsucht dürfte bald als eigene Krankheit anerkannt werden. Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung "Daily Mail" wird sie demnächst ins "Diagnostische und statistische Handbuch psychischer Störungen" der American Psychiatric Association (APA) aufgenommen.
Der Begriff wurde bisher der "Hypersexualität" zugeordnet, die wiederum ein gesteigertes sexuelles Verlangen oder eine nicht organisch verursachte sexuelle Funktionsstörung bezeichnet. Nun steht der Sexsucht - die zuletzt durch Prominente wie der Golfer Tiger Woods oder Schwedens König Carl Gustav in die Schlagzeilen kam - die Anerkennung als eigene Störung bevor.
An Sexsucht Leidende verspüren ständige sexuelle Triebe, die sie selbst nicht mehr unter Kontrolle bekommen und unter denen sie leiden. Therapeuten kennen das Phänomen aus der Praxis. "Die Diagnose ist keine Frage der Quantität - und schon gar keine moralische Wertung. Sexsucht kann jedem passieren, der sich blöd spielt - es kommt durchaus auf die Klugheit an. Viele stehen vor der Entscheidung zwischen kurzfristiger Befriedigung und langfristigem Glück. Sexsüchtigen sind Folgen ihres Verhaltens egal", erklärt Raphael Bonelli von der Wiener Sigmund Freud-Privatuniversität.