Gigant stürmt Aktienmarkt

Facebook will 12 Milliarden an der Börse holen

04.05.2012

Google nahm bei seinem Börsendebüt im Jahr 2004 rund 1,7 Milliarden Dollar ein und kam auf eine Bewertung von 23 Milliarden Dollar. Heute ist der Suchmaschinen-Primus rund 200 Milliarden Dollar schwer. Facebook überträfe aktuell aber zum Beispiel den weltgrößten Computerhersteller Hewlett-Packard (48 Milliarden Dollar) oder auch den weltgrößten Autobauer General Motors (35 Milliarden Dollar) vom Wert her locker.

Facebook hatte die langwierige Prozedur des Börsengangs Anfang Februar offiziell begonnen. Das "Wall Street Journal" hatte vor einigen Tagen bereits den 18. Mai als wahrscheinlichen Termin für die Aktienplatzierung genannt.

Allerdings kann sich an den Einzelheiten noch einiges ändern. Zuerst einmal geht das Management um Gründer Mark Zuckerberg auf die sogenannte "Roadshow", um Investoren die Aktien schmackhaft zu machen. Danach steht auch fest, wie gefragt die Anteilsscheine wirklich sind, und Facebook kann einen endgültigen Ausgabekurs festlegen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist alles möglich - auch, dass das Unternehmen den Börsengang in letzter Minute absagt.

Das weltgrößte Online-Netzwerk mit rund 900 Millionen Nutzern gilt als künftiger Börsenstar. Zwischenzeitlich war sogar über einen Gesamtwert von mehr als 100 Milliarden Dollar spekuliert worden. Zuletzt zeichnete sich allerdings eine Verlangsamung des Wachstumstempos ab.

Inwiefern Privatinvestoren Aktien kaufen können, ist noch nicht klar. 20 bis 25 Prozent der Anteilsscheine könnten über Online- Wertpapierhändler wie TD Ameritrade oder E*Trade verkauft werden, die sich an Privatleute richten, schrieb die "New York Times". Diese Plattformen richten sich aber an US-Investoren, deutsche Kleinanleger dürften es somit zunächst schwer haben, an Aktien zu kommen.

Als eines von insgesamt 33 Häusern mischt die Deutsche Bank beim Börsengang mit. Wie viele Aktien sie erhält, ist aber unklar. Spätestens, wenn die Anteilsscheine vermutlich ab Mitte Mai frei an der Börse gehandelt werden, kann jedoch jedermann zuschlagen. Die Frage ist nur, wie teuer dann der Einstieg beim weltgrößten Online-Netzwerk wird.

(dpa/kv)

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