Der ursprünglich für Mitte November geplante neue Onlineshop von Euronics startet erst im Februar 2015. Wie die Verbundgruppe mitteilt, haben man sich entschieden, den Startzeitpunkt "leicht nach hinten" zu verschieben - "um alle Mitglieder zum Launch in den Marktplatz integrieren zu können". Euronics-Vorstandssprecher Benedict Kober bemüht sich um eine positive Sichtweise: "Wir freuen uns sehr, dass die Händler unsere geplante E-Commerce-Lösung stark nachfragen und bereits jetzt als integralen Bestandteil ihres Geschäftsmodells begreifen. Die Ansprüche der Zentrale und unserer Mitglieder an den Cross-Channel-Ansatz sind hoch. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, zusätzliche Features einzubauen, die unseren Händlern noch mehr Individualität und ein einfacheres Handling ermöglichen. Dazu ist allerdings mehr Zeit erforderlich."
Euronics plant im Rahmen seines neuen Multichannel-Konzepts eine Mischung aus Webshop und Online-Marktplatz, auf dem Händler individuelle Sortimente anbieten können. Die Lösung ist ambitionierter als beispielsweise die von Wettbewerber Expert auf der IFA präsentierte E-Commerce-Strategie. Die Umsetzung - und vor allem die Beteiligung der Partner - scheinen sich aber für Euronics schwieriger zu gestalten als erwartet.
Zu geringe Händler-Resonanz?
"Die aktive Mitarbeit unserer Mitglieder ist die zentrale Voraussetzung, um das Cross-Channel-Retail Konzept erfolgreich zu etablieren", erklärt Euronics-Chef Kober. Durch den neuen Starttermin wolle die Verbundgruppe sicher, dass der Online-Marktplatz vom ersten Tag an mit einer umfassenden Produktauswahl flächendeckend präsent sein werde. Im Sommer 2014 sprach Jochen Mauch, Marketingchef von Euronics, gegenüber ChannelPartner von 120 Händlern, die beim Onlineshop-Launch mitmachen wollten - angesichts der angestrebten Einbindung von 600 Euronics-Händlern eine vergleichsweise niedrige Quote. Hier will die Verbundgruppe nun offensichtlich nachbessern.
Durch den komplett neu entwickelten Ansatz soll allen Euronics Mitgliedern unter anderem mehr Möglichkeiten für einen Cross-Channel-Auftritt abgestimmt auf Größe, Leistungsfähigkeit und Ausrichtung der Betriebe geboten werden. Ausgewählt werden kann aus drei Bausteinen: Von "Basic" für lokale Anlaufstationen ohne eigenen Onlineshop, über "Advanced" für den Verkauf von Produkten auf dem Marktplatz www.euronics.de bis hin zu "Premium" und der Umsetzung eines eigenen Händlershops. "Ziel ist es, Sortiment und Besucher auf einem echten Marktplatz zusammenzuführen und für Endverbraucher z.B. durch die sofortige Anzeige von Preis und lokaler Verfügbarkeit noch attraktiver zu machen", erklärt Euronics-Chef Benedict Kober. (mh)