"Dass der TV-Boom eines Tages zu Ende sein würde, war absehbar. Aber auch wir sind überrascht von der Heftigkeit des Einschlags." Mit diesem Eingeständnis wandte sich Vorstandssprecher Benedict Kober an die zur Pressekonferenz angereisten Journalisten beim diesjährigen Euronics Kongress in Leipzig. Nach dem Rekordjahr 2009/10 mit einem Umsatzplus von 11 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro (Innenumsatz), schließt die Verbundgruppe bereits zum dritten Mal in Folge ein Geschäftsjahr mit rückläufigen Einnahmen ab. Nach minus 7 Prozent 2010/11 und minus 3 Prozent 2011/12 verzeichnete Euronics dieses Mal sogar einen Umsatzrückgang von 12 Prozent. Übrig geblieben ist nur noch ein Innenumsatz von 1,47 Milliarden Euro und liegt Euronics damit nicht nur hinter Expert (1,95 Milliarden Euro), sondern ist auch hinter Electronic Partner (EP) (1,50 Milliarden Euro), die bisherige Nummer 3 unter den CE-Verbünden, zurückgefallen.
Als wesentlichen Verantwortlichen für den erneuten Umsatzrückgang hat Euronics-Chef Kober die schlechte Nachfrage im CE-Geschäft – und hier besonders den für die Verbundgruppen so wichtigen TV-Bereich – ausgemacht: Um ganze 27 Prozent brachen die Einnahmen von Euronics im Segment Unterhaltungselektronik/TV im Geschäftsjahr 2012/13 ein. Dabei hob Kober die starke Bindung der Verbundgruppe an den insolventen TV-Hersteller Loewe hervor: "Wir haben hier gewissermaßen ein Doppelproblem: den rückläufigen Markt und die Situation bei einem unserer Hauptlieferanten." Euronics-Händler, die ihren Kunden in den vergangenen Jahren Loewe-Geräte empfohlen haben, seien jetzt zum Teil mit einem Vertrauensproblem konfrontiert.
Weniger desaströs als das TV-Segment stellten sich andere Bereiche des Warenangebots von Euronics dar: Die Umsätze bei PCs, Multimedia und Haustechnik blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Das Telekommunikationsgeschäft legte um 4 Prozent zu und auch im Dienstleistungsbereich konnten sich die Euronics-Händler um 5 Prozent steigern. Die Mitgliederstärke der Verbundgruppe gab 2012/12 nur geringfügig nach und betrug zum 30.9.2013 1.656 Partner mit insgesamt 1.829 Standorten (Vorjahr: 1.692 Mitglieder an 1.892 Standorten).
Vielfältige Konzepte gegen den Negativtrend
Ein bisschen nach dem Motto "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ungeniert" wirkte, was Euronics-Chef Kober zu den Rezepten für eine Umkehr des Negativtrends zu sagen hatte: Während es in den Zeiten des Erfolgs schwer gewesen sei, die Partner für Veränderungen zu begeistern, seien die Mitglieder der Verbundgruppe jetzt offen für Neues. In der Tat scheint der erneute Umsatzeinbruch von 12 Prozent die Euronics-Führungsriege in die Offensive gedrängt zu haben: Im Herbst 2013 trennte sich die Verbundgruppe von den langjährigen Leitern der Geschäftsfelder Haustechnik sowie Consumer Electronics und kündigte eine Umorganisierung an.
Am Euronics Kongress präsentierte die Ditzinger Kooperation zudem gleich 16 Geschäftsfelder, mit denen sich die Partner für den Aufschwung fit machen sollen, wie z.B. Digital Health, Wireless Audio und Energieeffizienz. Damit hebt sich die Verbundgruppe wohltuend von den Wettbewerbern EP und Expert und deren einseitige Fixierung auf Heimvernetzung und Verbesserungen am POS ab.
Offensive zur Verzahnung von Online- und stationärem Handel
Zu mutigeren Schritten als die Konkurrenz konnte sich Euronics auch beim Thema Online durchringen. Bereits seit vielen Jahren setzt die Verbundgruppe auf eine Multichannel-Strategie, die eine innovative Warenwirtschaftslösung mit einem zentralen Onlineshop und der Anbindung der Partner vor Ort verbindet - allerdings bislang mit einer eher bescheidenen Resonanz bei den Kooperationsmitgliedern sowie mit wenig Erfolg bei den Endkunden. Dies will Euronics nun mit einer Multichannel-Retail-Offensive mit dem Namen MCR@Euronics.de ändern. Die Partner können dabei entscheiden, ob sie im Rahmen eines Basic-Moduls nur auf lokales Online-Marketing setzen, als Advanced-Nutzer die Euronics-Zentrale mit der Versendung ihrer Online-Bestellungen beauftragen oder im Rahmen eines Premium-Modells selbst zu Internet-Händlern werden. Alle drei Varianten sollen in den für Ende 2014 geplanten Online-Marktplatz unter Euronics.de integriert werden.
Die Verbundgruppe skizziert damit zwar ein sehr ambitioniertes Modell zur Online-Offline-Verknüpfung, setzt sich im Unterschied zu EP/Expert aber wenigstens aktiv mit der Herausforderung E-Commerce auseinander. "Multichannel ist heute ein Thema, aus dem sich keiner heraushalten kann und bei dem jeder ein Konzept anbieten muss, wie er damit umgeht", erklärte dazu Benedict Kober. "In unserer Branche hat bisher keiner ein so gut funktionierendes Multichannel-Konzept wie wir", zeigte sich der Euronics-Vorstandssprecher überzeugt.
- Transformation vom Systemhaus zum „Betreiber"
Die diesjährige Systemhauskonferenz von comTeam war ausgebucht, mehr als 30 Aussteller und 350 Teilnehmer passten einfach nicht in den Veranstaltungsraum, den Maharatsha-Saal im Erlebniszoo Hannover. - EP übernimmt Mehrheit an Sparhandy
Durch die Beteiligung an Sparhandy konnte Electronic Partner (EP) sein Mobilfunkgeschäft kräftig ausbauen. Nun wird der Geschäftsbereich bei Sparhandy gebündelt und übernimmt EP gleichzeitig die Mehrheit an dem Online-Händler. - Expert steigert Umsatz 2014/15 um 5,5 Prozent
Im Geschäftsjahr 2014/15 konnte Expert seinen Umsatz um 5,5 Prozent steigern–- bei nahezu gleichbleibender Verkaufsfläche. Zu einem Umsatztreiber entwickelten sich Elektrohausgeräte. Außerdem baut die Verbundgruppe ihr Multichannel-Konzept weiter aus. - Heidelpay vereinfacht Payment bei Euronics.de
Euronics spart bei seinem Online-Marktplatz nicht mit Komplexität, unter anderem durch die Möglichkeit von händlerübergreifenden Warenkörben. Um hier Zahlungen rechtssicher und zuverlässig abzuwickeln, setzt Euronics auf den Bezahldienstleister Heidelpay. - Gemeinsam die Roherträge steigern
Die 7. Partnerkonferenz des Cloud-Distributors acmeo konnte erneut einen Rekord verbuchen: 215 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren am 10. Juni nach Fulda gekommen. Alle Teilnehmer blicken dabei zuversichtlich in die Zukunft. - Expert verstärkt seine Marketing-Aktivitäten
Mit Dietmar Bauer präsentiert Expert einen neuen Marketingleiter, der zuvor für die langjährige Media-Markt-Werbeagentur Ogilvy gearbeitet hat. Zudem hat die Verbundgruppe – wie zuletzt im Weihnachtsgeschäft - aufmerksamkeitsstarke TV-Spots geschaltet. - "Das ist keine Interimslösung"
Den alljährlichen iTeam Jahreskongress eröffnete dieses Mal Synaxon-Chef Frank Roebers. Er äußerte sich auch zur Demission von Olaf Kaiser als iTeam-Geschäftsführer und zu seiner neuen Rolle. - EP zeichnet seine Top-Händler aus
Im Rahmen einer Qualitätsoffensive setzt ElectronicPartner (EP) seit einigen Monaten auch auf Mystery Shopping. Als Resultat wurden nun 140 der 600 EP-Mitglieder mit der Auszeichnung "Top-Händler" belohnt. - Den Einkauf für Systemhäuser vereinfachen
ITK-Fachändler und Systemhäuser wollen über die Verfügbarkeit und HEKs von Produkten Bescheid wissen: Es gibt mehrere Plattformen am Markt, die diesen Service anbieten, die neueste Lösung ist TradersGuide - eingesetzt bei comTeam. - Euronics setzt auf E-Commerce, Wearables und qualifizierte Händler
Nicht nur bei der soeben gestarteten Onlineshop-Lösung lässt Euronics höhere Ansprüche erkennen als der Wettbewerb. Auch zu Themen wie der Qualifizierung der angeschlossenen Händler und dem Verkauf von neuen vernetzten Geräten äußert Verbundgruppen-Chef Benedict Kober im ChannelPartner-Interview klare Vorstellungen. - Euronics will mit Onlineshop-Lösung wachsen
Zwar konnte Euronics im Geschäftsjahr 2013/14 den Umsatzrückgang stoppen, verharrte aber auf Vorjahresniveau. Seit Beginn des laufendes Geschäftsjahres verzeichnet die Verbundgruppe wieder steigende Umsätze und hofft nun auf die Wirkung der nach einiger Verzögerung Anfang März gestarteten Onlineshop-Marktplatzlösung. - Olaf Kaiser gibt Führung von iTeam ab
Nach knapp sechs Jahren an der Spitze von iTeam gibt Olaf Kaiser die Führung der Verbundgruppe ab. An seine Stelle tritt Synaxon-Chef Frank Roebers - und gibt der Systemhauskooperation damit zusätzliches Gewicht. - EP sieht sich auf dem richtigen Weg
Durch einen klaren Umsatzzuwachs in 2014 sieht Electronic-Partner-Chef Sobol seinen Reformkurs bestätigt. Nun will die Verbundgruppe die E-Commerce-Aktivitäten ausbauen - und die Marke EP nur noch auf Fachhändler begrenzen, die die Qualitätsanforderungen der Zentrale erfüllen. - Komsa vertreibt nun auch Huawei-Produkte
Der sächsische Kommunikationsdistributor und der chinesische Hersteller haben einen Distributionsvertrag geschlossen. Die strategische Direktpartnerschaft soll den Händlern Vorteile bei Warenverfügbarkeit und Vermarktung bringen. - Aetka baut den Vertriebskanal eBay aus
Bereits seit Mitte 2014 nutzen Partner der TK-Kooperation Aetka eBay als Plattform für ihre Onlineshops. Nun wurde das Angebot um eine zentrale Einstiegsseite ergänzt. Zudem erproben erste Aetka-Händler das Angebot von Dienstleistungen über eBay.