Auf rund 170 Quadratmetern hat seit dem 12. Juli im Galeria Kaufhof an der Nürnberger Königstraße einer der neuen Shop-in-Shops des Elektronikversender Cyberport eröffnet. Zuvor hatte der Online-Händler bereits in der Kaufhof-Filiale am Münchner Stachus eine Präsenz im Rahmen der Ende April 2018 bekanntgegebenen Kooperation gestartet. Welchen Stellenwert Cyberport der Partnerschaft einräumt, lässt sich auch daran ablesen, dass das Unternehmen die Shop-in-Shops in München und Nürnberg in die reguläre Zählweise seiner stationären Präsenzen miteinbezieht und jetzt von insgesamt 16 Cyberport Stores spricht.
"Die Shop-in-Shops sind ja im Prinzip eigene Stores mit eigenem Personal und eigener Rechnungslegung", erklärte dazu Cyberport-Chef Helmar Hipp im ChannelPartner-Interview. Der Online-Händler folge damit weiter seinem Erfolgskonzept, in Zentrumslagen zu gehen. "Nur wollen wir künftig eben kleinere zentrumsnahe Flächen und keine Stores mit 800 Quadratmeter und mehr", so Hipp.
Gelingt die Kundensprache im Kaufhaus?
Mit den beiden nun eröffneten Shop-in-Shops lassen sich sowohl Potenziale wie auch Grenzen der Kooperationsstrategie gut erkennen. So bieten die Flächen in den Kaufhof-Filialen den kompletten Cyberport Service, darunter Click & Collect, Reserve & Collect, einen "Eilt!-Service", über den im Store verfügbare Ware innerhalb von drei Stunden an geliefert wird, sowie eine Anlaufstelle zur Abwicklung von Retouren, Reklamationen und der Elektroschrott-Rücknahme.
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Eine Herausforderung dürfte es allerdings sein, eine ausreichende Kundenfrequenz in den Shop-in-Shop-Flächen zu erzielen. Sowohl in Nürnberg wie in München sind die Cyberport-Flächen im zweiten Stock der Kaufhof-Häuser innerhalb der Herrenmode-Abteilung angesiedelt. Ob ein Kunde, der gerade zwei Hemden und eine Krawatte kauft, als Mitnahmeeffekt gleich noch ein Tablet oder Notebook nach Hause mitnimmt, darf eher bezweifelt werden.
Gleichzeitig wirkt die Hinleitung von Kunden mittels Plakaten und Wegweisern quer durch das Kaufhaus recht mühsam. Dass in anderen Abteilungen aufgestellte Flatscreens auf das Cyberport-Angebot verweisen, wirkt schlüssig. Trotzdem bleibt abzuwarten, inwieweit es dem Elektronikversender gelingt, über das Shop-in-Shop-Konzept wirklich neue Kunden zu erreichen. (rw)