LCD-Panels

Erdbeben bei Corning Japan verstärkt Glas-Engpässe

12.08.2009

Wie Paul Butler, Analyst bei der europäischen DisplaySearch-Schwester Meko aus Großbritannien, erklärte, dauert so ein Prozess normalerweise drei Monate. Denn nicht nur die Schmelzöfen müssen gereinigt und wieder betriebsklar gemacht werden. Gleiches gilt auch für die Wasserbecken, in denen die extrem dünnen und großen Gläser schwimmend gehalten werden müssen.

Nach Ausbruch der Weltfinanzkrise ist die Nachfrage nach LCD-Panels im vierten Quartal 2008 stark eingebrochen. Hinzu kam eine künstliche Verknappung zur Stützung der erodierenden Preise. Das wiederum hat die Mutterglaslieferanten wie Corning und Asahi bewogen, ihre Produktion herunterzufahren und sogar ganze Werksanlagen abzuschalten.

Mit immer größer werdenden LCD-TVs wächst auch die Nachfrage nach immer größeren Muttergläsern. Sharp war der erste Hersteller mit einer laufenden 8G-Produktion (G für Generation) zur Verarbeitung von 5,3 qm großen Muttergläsern und hat ursprünglich schon für 2009 die Inbetriebnahme eines 10G-Werkes für 8,7 qm große Muttergläser angekündigt.

Wenn Bayern München spielt, ist die Allianz Arena rot beleuchtet, spielt 1860 München, leuchtet sie blau.
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Selbst von 11G- und 12G-Fabriken ist schon die Rede. Dort müssten 10,8 qm respektive 13,2 qm große Gläser verarbeitet werden, diese kann aber noch niemand liefern, Corning nicht und Asahi auch nicht. Letzterer hat übrigens die Ethylen-Tetrafluorethylen- (ETFE-) Folienkissen für Münchens Allianz Arena geliefert (siehe Bild). Der Schritt von Generation zu Generation ist sehr aufwändig und anfangs stets mit viel Ausschuss verbunden, weil die Gläser gleichzeitig immer dünner werden.

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