Dritte Partnermesse von Synaxon

Eine Einkaufsgemeinschaft auf neuen Pfaden

22.09.2009

Was Synaxon plant

Nun erklärt ein solcher Vorteil Einiges, zumal wenn es sich um kleinere Systemhäuser und PC-Fachhändler mit ihrer ewigen Finanzierungsengpässen und Vorleistungen bei der Projektfinanzierung sich unterstützt fühlen. Klar ist aber auch, wie ein Mitglied des Systemhaus-Verbundes iteam formulierte: Die minimalen Margen bei der Hardware, die brachenüblich als "Blech" bezeichnet wird, erlaubten für sich "kein profitables Geschäft". Erst die Kombination aus Produkt, schneller Verfügbarkeit und Dienstleistungen bei dem Kunden sorge für die gewünschten Geschäfte.

Genau hier, so erklärten Vorstandsvorsitzender Frank Roebers und Vorstand Andreas Wenninger im Gleichschritt gegenüber ChannelPartner, fange die eigentliche Planung der Bielefelder und damit "die Zukunft der Einkaufsgemeinschaft" an. Im Einzelnen zählten sie auf: Die Bestellplattform EGIS soll mit "hohen Investitionen" (Roebers) zu einer kompletten Web-Plattform ausgebaut werden, die auch Auktionen und die Bündelung von E-Commerce-Shops und Bestellungen zu einem zentralen, fakturierungsfähigen Vorgang erlaube. Man sei ferner dabei, so Wenninger, "alle Formen der Auftragsfinanzierung" den Partnern zur Verfügung zu stellen; allerdings werde die BFS ihre eigenen Kriterien zur Bonitätsprüfung des Partners zugrunde legen.

Synaxon: Die Zukunft der Kooperation hat begonnen

Stimme der Redaktion

Vier Einkaufsgemeinschaften unter einem Dach – das ist die Plattform der Bielefelder Synaxon AG. Die AG, die für sich reklamiert, 80 Prozent der Marktanteile auf sich zu vereinen, die korporierte Händler in Deutschland erzielen – wobei nur 20 Prozent der rund 35.000 IT-Händler Deutschlands in Kooperationen organisiert sind –, vereint kleine und mittlere Systemhäuser, PC-Händler aller Coleur und TK-Integratoren. Deren gemeinsamer, aber nicht zwingend einigender Vorteil besteht in der Zentralregulierung: Partner rechnen über Synaxon ab; so kommt den Händlern ein Skalenvorteil gegenüber Distributoren zugute, Synaxon aber das Zahlungsziel von bis zu 90 Tagen und die Partnergebühren, weshalb das Unternehmen voriges Jahr auch 15 Millionen Euro umsetzte (siehe auch Seite 10).

Dass Synaxon dabei viel Geld – ein paar Millionen – für Berater, freie Mitarbeiter und Softwareentwicklung ausgeben musste, erklärt sich laut CEO Frank Roebers nicht zuletzt durch den hohen Bedarf an zukunftsfähigen Programmen für die 2.800 Partner.

Tatsächlich sind zurzeit die Vorteile einer Einkaufsgemeinschaft sehr überschaubar, wenn Hardware in der Wirtschaftskrise geordert wird. Doch es geht laut Roebers um weit mehr: Die Zukunft der Händler liegt in der Kooperation, um "Großvermarktern Paroli zu bieten" (Roebers), in der starken Vernetzung und dem Aufbau von Wissens- und Vermarktungsplattformen. Dafür werde Synaxon in den kommenden Jahren stehen – und seien die realen Unterschiede zwischen den Partner noch so evident.

Insofern erscheint es schwierig, diese Händler zu vernetzen oder an einen Tisch zu bringen. Doch da das erklärtermaßen die Zukunft der Bielefelder und ihrer Mitglieder ist, lohnt es sich zu investieren. Damit hat Synaxon schon begonnen.

Ob sich daran die Partner in der gewünschten Weise beteiligen werden, wird ab sofort der Prüfstein für Synaxon sein. Nur so legitimiert sich die AG auf Dauer. (wl)

Ein weiteres wichtiges Modul werde in Zukunft die Vertriebsunterstützung der Partner sein. Zentral hier und "von vielen Partnern gefordert" (Roebers): die Leadgenerierung, also die Beschaffung von Kundenadressen. Daran sollten alle Partner teilhaben; wie dies im Einzelnen und ohne größerer Partnerkonflikte in die Wege gebracht werden soll, sei noch offen. Eine Absicht, die von Partnern, die in die Bielefelder Stadthalle gekommen waren, ausdrücklich begrüßt wurde. Das mache die Mitgliedschaft auf jeden Fall interessanter, sagte der Inhaber eines suddeutschen IT-Hauses gegenüber ChannelPartner.

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