CP-Serie "Finanzierung von IT-Firmen", Teil 5

Eigenkapital stärken mit "Alternativen"

16.09.2011

Altarnative Finanzierung/Mezzanine - gut konzipiert zu "hartem" Eigenkapital

Der Begriff Mezzanine kommt aus dem Italienischen und steht für das Zwischengeschoß in Häusern. Damit soll ausgedrückt werden, dass es sich um eine Mischform zwischen Fremd- und Eigenkapital handelt.

War dieses Finanzinstrument früher eher Großunternehmen vorbehalten, so trat vor einigen Jahren ein starker Boom ein, als Basel II Anfang des Jahrtausends seine Schatten vorauswarf und zahlreiche Banken dreistellige Millionenbeträge an Mezzanine für den Mittelstand bereitgestellt haben. Durch diesen plötzlichen Boom wurde das sogenannte Programm-Mezzanine seit etwa 2006 zum Bumerang: Das Mezzanine-Volumen stieg von 865 Millionen Euro auf 4.663 Millionen Euro (PWC) - nun kommt es zur Rückzahlung, wobei nur gut der Hälfte der Forderungen als erstrangig geratet wird. PWC schätzt, dass das Insolvenzrisiko der Mezzanin-Nehmer bei 5 bis 15 Prozent liegt. Aufgrund der aktuellen Marktlage benötigen die meisten der 110 Befragten Fremdkapital zur Mezzanin-Refinanzierung. Dies hängt wie ein Damokles-Schwert über den Unternehmen: Bis 2014 werden in Deutschland circa 4,7 Milliarden Euro fällig.

Nach dem Motto "Mezzanine ist tot, es lebe Mezzanine!" lebt dieses Instrument nun als individualisierte Variante wieder auf. Die Kosten dafür sind nun relativ hoch, können sich aber in Summe auszahlen, wenn durch die verbesserte Eigenkapitalsituation eine Vergünstigung bei Bankkrediten erfolgt, wie nachfolgend beschrieben.

Zu einer festen Verzinsung von etwa 10 bis14 Prozent kommt oft eine einmalige Strukturierungsgebühr von drei bis für Prozent, gegebenenfalls ergänzt um einen Equity-Kicker auf den Unternehmenswert entsprechend der positiven Entwicklung.

Geeignet ist Mezzanine insbesondere für etablierte IT-Unternehmen: Ein Unternehmen sollte einen signifikanten positiven Cashflow und einen entsprechenden Track-Record nachweisen können. Diese Voraussetzung ist notwendig, da viele Mezzanine-Geber ein entsprechendes Rating verlangen, sei es ein bankinternes Rating, wie dies bei den deutschen Großbanken der Fall ist, sei es ein externes Rating von Hermes oder Moody’s.

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