Filter als Beruhigungsmittel
Die Diskussion über Laserdrucker-Emissionen spielt den Anbietern von Filtersystemen wie Dexwet, Freudenberg oder Riensch & Held in die Karten. Die Geräteindustrie wehrt sich allerdings mit Händen und Füßen gegen entsprechende Lösungen. "Für was braucht man einen Filter, wenn es nichts zu filtern gibt", fragt sich Kyocere-Umweltexperte Herb. Ähnlich sieht es auch OKI-Manager Haake: "Unsere Produkte erfüllen die engen Qualitäts- und Sicherheitsstandards der Gesetzgebung und somit besteht kein Bedarf, Filtersysteme einzubauen", betont er. Man werde sich dennoch mit dem Thema beschäftigen, denn es könne nicht im OKI-Interesse sein, dieses Thema und das gefährliche Halbwissen dazu im Raum stehen zu lassen. Brother-Vertriebsleiter Matthias Kohlstrung hält die Filtersysteme sogar für unseriös: "Es wäre ein leichtes, einen Filter anzubieten. Aber nach derzeitigem wissenschaftlichem Stand würde dies nur bedeuten, mit der Angst der Menschen gutes Geld zu verdienen", sagt er.
Bei unserem Kooperationspartner Druckerchannel.de hat man die Filtersysteme bereits getestet. Das Ergebnis der Tester: Feinstaubfilter können die meisten Partikel zurückhalten und so für weniger Belastung in der Büroluft sorgen. "Daher ist es immer ratsam, einen Feinstaubfilter an den Laserdrucker anzubringen, wenn die Drucker in einem Büro und nicht in einem abgetrennten Raum mit Abluftvorrichtung stehen", schreibt Druckerchannel.de. Die Druckerhersteller werden dies nicht gerne hören. (awe)
Meinung des Redakteurs
Zugegeben, das Thema ist brisant und außerordentlich schwierig. Studienergebnisse widersprechen sich und machen es derzeit ein definitives Urteil über Schädlichkeit oder Unschädlichkeit von Laserdruckern unmöglich. Allerdings ist der selbstverordnete Maulkorb der Geräteindustrie kontraproduktiv, denn es entsteht schnell der Eindruck, dass man etwas verbergen will. Die Hersteller müssen mit ihrem Markennamen eine offensivere Informationspolitik gegenüber Händlern und Kunden betreiben und dürfen sich nicht hinter bürokratischen Bitkom-Verlautbarungen verschanzen. Aussitzen nützt nichts, denn die nächste Studie lauert schon.
Armin Weiler, Chefreporter ChannelPartner