NAS-Gerät

Drobo 5N im Praxistest

Friedrich Stiemer ist Inhaber des Redaktionsbüros Text.Talk.Tech.

Selbst beim Stromausfall gewappnet

Nach einem Stromausfall droht oft Datenverlust, weil das abrupte Kappen der Energie natürlich kein anständiges Herunterfahren erlaubt. Nicht so beim Drobo 5N, denn dieses Gerät verfügt über einen Akku, der gerade genug das Gerät in Betrieb halten soll, um die Daten auf einen nicht flüchtigen Speicher zu laden. Über die tatsächliche Größe des Akkus schweigt sich der Hersteller allerdings aus, seine „Lebensdauer entspricht der des Produkts“ heißt es jedoch.

Gigabit-Ethernet-Anschluss und Tiering-Technik

Die Anschlüsse des Drobo 5N sind schnell abgehandelt: Es steht ein einzelner Gigabit-Ethernet-Anschluss für die Anbindung ans Netzwerk zur Verfügung. Weitere Anschlüsse wie HDMI oder USB fehlen leider, womit sich das Gerät nicht direkt an den TV schließen lässt. Auch die Möglichkeit, schnell etwas von den Platten zu ziehen oder darauf zu schieben, entfällt leider. Da sind andere NAS-Geräte schon ein Stück weiter.

An der Rückseite stehen lediglich ein Kensington-Lock, ein Gigabit-Ethernet-Anschluss, der 120-Millimeter-Lüfter sowie der Power-Knopf und der Stromanschluss zur Verfügung.
An der Rückseite stehen lediglich ein Kensington-Lock, ein Gigabit-Ethernet-Anschluss, der 120-Millimeter-Lüfter sowie der Power-Knopf und der Stromanschluss zur Verfügung.
Foto: Friedrich Stiemer

Sofern Sie auch SSDs in den 5N gepackt haben, dann erkennt das System den Flash-Speicher automatisch und nutzt ihn dazu, den kompletten Speicherverbund zu beschleunigen. Somit erhalten Kreativprogramme wie Adobe Premiere einen flotten Datenzugriff. Diese Tiering-Technik ist normalerweise nur Business-Geräten vorbehalten.

Hot Data Caching dank separater M.2-SSD

Da SSDs bisher aber noch nicht die Speicherkapazität von HDDs erreichen, müssen Sie für die Beschleunigung etwas Speicher opfern - oder Sie nutzen einfach die an der Unterseite integrierte „Drobo Accelerator Bay“, in der sich eine M.2-Festplatte einstecken lässt. Auf diese Weise erhalten Sie maximale Speicherkapazität und ein flottes Daten-Caching. In unserem Sample ist bereits eine solche Platte eingebaut.

Fürs Caching verbaut Drobo sogar eine mSATA-SSD in der Unterseite.
Fürs Caching verbaut Drobo sogar eine mSATA-SSD in der Unterseite.
Foto: Friedrich Stiemer

Backup per Knopfdruck

Auch das Backup von einzelnen PCs oder auch gesamten Netzwerk ist recht einfach möglich. Bei Windows wird beispielsweise der Dateiversionsverlauf unterstützt, bei OS X die Time Machine. Diese Funktionalität aktivieren Sie über wenige Klicks.

Einrichtung: Auch ohne Vorkenntnisse leicht zu schaffen

Durch die Einrichtung des Drobo 5N führt Sie eine browserbasierte Anleitung mit animierten Bildern - einfacher geht’s kaum! Neben dem Einsetzen der Festplatten fordert Sie der Einrichtungsassistent auch auf, das sogenannte Dashboard zu installieren - dem Dreh- und Angelpunkt des 5N. Dort erledigen Sie alles, was mit dem Netzwerkspeicher zu tun hat: Freigaben erteilen, Ordnerstrukturen anlegen, Netzwerk- und Festplattenstatus abfragen und die Applikationen einrichten. Die Benutzeroberfläche ist erfreulich intuitiv und erklärt sich quasi von selbst.

Durch die Einrichtung des NAS führt Sie eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung im Browser.
Durch die Einrichtung des NAS führt Sie eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung im Browser.

Apps und Anwendungen

Das Drobo 5N unterstützt ab Werk viele Anwendungen und Apps - die sich alle ebenfalls kinderleicht einrichten lassen. In Sachen „Cloud und Fernzugriff“ ist das 5N unter anderem kompatibel zu „BitTorrent Sync“ oder „ownCloud“. Zu den „Entertainment Apps“ zählen beispielsweise Firefly oder das allseits beliebte Plex. Erwähnenswert sind auch noch Koken, Modoba Mailserver, Wordpress, Apache, MySQL oder auch Bash. Eine vollständige Liste finden Sie auf der Hersteller-Webseite.

Ab Werk ist das Drobo 5N mit zahlreichen populären Apps und Anwendungen kompatibel.
Ab Werk ist das Drobo 5N mit zahlreichen populären Apps und Anwendungen kompatibel.

Für den mobilen Einsatz hat Drobo auch Smartphone-Apps für Android und iOS parat. Ziemlich nützlich finden wir die App „DroboPix“, die Ihre mit dem Handy geschossenen Fotos und gedrehten Filme auf dem NAS speichert - selbstverständlich können Sie den Speicherort auf dem NAS selbst definieren und auch recht einfach mit Freunden teilen. Das Besondere ist allerdings, dass der Upload der Medien erst im Heimnetzwerk erfolgt, um Ihr mobiles Datenvolumen zu schonen. Auch hier ist die Einrichtung der App und der Verbindung mit dem NAS denkbar einfach: Scannen Sie nach dem Download der App mit der Smartphone- oder Tablet-Kamera den QR-Code im Drobo-Dashboard und den Rest erledigt das System. Im Test funktionierte das stets ohne Mängel!

Die Smartphone-App Drobo Pix erledigt einen tadellosen Job beim Sichern der Fotos und Videos vom Mobilgerät.
Die Smartphone-App Drobo Pix erledigt einen tadellosen Job beim Sichern der Fotos und Videos vom Mobilgerät.

Netzwerk-Performance

Beim Kopieren von Dateien erreichen wir mindestens 100 MB pro Sekunde, wenn wir auf das NAS kopieren, kommen wir auf 110 MB pro Sekunde - und das mit konstanter Geschwindigkeit! Auch das Streaming von 4K-Inhalten startet zum einen recht schnell und läuft flüssig durch. Während produktiver Arbeit haben wir verschiedene Dokumente auf dem Speicher abgelegt und abgerufen, wie beispielsweise Excel-Tabellen, Word-Dokumente, Präsentationen sowie Bilder und Videos. Bei keinem konnten wir feststellen, dass sich die Ladezeiten großartig zu lokalen Dateien unterscheiden - sehr schön!

Beim Kopiren vom NAS auf den PC erreichen wir eine konstante Datenrate von flotten 110 MB pro Sekunde!
Beim Kopiren vom NAS auf den PC erreichen wir eine konstante Datenrate von flotten 110 MB pro Sekunde!

(PC-Welt)

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